Smiles and more

Andreas Lorenz

Natürlich gibt es sie immer noch, die Sportfans, die den Kalender in vier Jahreszeiten aufteilen: Bundesliga-Vorrunde, Bundesliga-Winterpause, Bundesliga-Rückrunde, Bundesliga-Sommerpause. Aber fast sechs Millionen Fernsehzuschauer genossen Smiles and more und zoomten sich bei der Europameisterschaft in Berlin ran an Schwimmen. An dieser Quote gemessen wird «ran» im Saisonverlauf ziemlich oft baden gehen. Mit der heute beginnenden Leichtathletik-EM in München steht das nächste öffentlich-rechtliche TV-Sportereignis an. Ohne Decoder, ohne Schwalben, beileibe nicht ohne Probleme - aber kurz, kompakt, aufregend, kraftstrotzend, sympathisch. Dazu Smiles and more wie beim Schwimmen? Es sind Wochen wie diese, die zeigen, dass Sport viel mehr ist als Fußball. Dass Weltrekorde viel schöner sind als Rekordgehälter- und Ablösesummen. Dass die Schiedsrichter nicht an allem Schuld sind. Dass es, ja gut, ich sach mal, mehr gibt als «Ja gut, ich sach mal». Es sind Wochen wie diese, die zeigen, dass der Fußball noch viel mehr sein könnte als nur der Dominator der deutschen Sportszene. Auch und gerade in Zeiten der selbst verschuldeten Finanzkrise. Smiles and more wäre ein gutes Konzept.