Das ist Paulis neuer Präsident

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Beim FC St. Pauli hält die Kiez-Kultur Einzug. Dem Fußball-Zweitligisten steht mit Corny Littmann ab sofort ein Theaterchef und Moderator als Interimspräsident vor. Der 50 Jahre alte Inhaber der Varietés «Schmidt» und «Schmidts Tivoli» auf der Hamburger Reeperbahn wurde vom Aufsichtsrat als Nachfolger des bisherigen Vereinschefs Reenald Koch vorgestellt. Littmann will sich im Februar oder März 2003 den Mitgliedern als Präsidentschaftskandidat zur Wahl stellen. «Ich bin St. Paulianer mit Leib und Seele. Ich bin ein Fan-Präsident», sagte der schräge Theaterchef und Kaufmann, der sich in ausgewaschenen Jeans, Strickjacke und Totenkopf-Basecap präsentierte. Die sportlichen Entscheidungen sollen Sportdirektor Franz Gerber und Manager Stephan Beutel treffen. Der Theater-König des Hamburger Rotlichtbezirks, der sich als «schwuler, linksorientierter Künstler» sieht, ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten der Hansestadt. Mit seiner «Schmidt-Mitternachtsshow» in den dritten Fernsehprogrammen der ARD erlangte Littmann bundesweite Popularität. Er wolle auf keinen Fall «das Trikot anziehen und auflaufen», sagte er und knüpfte die Übernahme des Ehrenamts noch an eine Bedingung: «Das Schimpfwort Schauspieler in einem Fußballstadion ist ab sofort verboten.» dpa