Axel Kruse: «Alles locker vom Hocker»

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Jörg Rößner

Seit gut zwei Wochen ist Axel Kruse Trainer des Fußball-Verbandsligisten Tasmania 73 Gropiusstadt. Außerdem ist er Kneipier («Kruses Sportsbar» an der Jannowitzbrücke), Kicker beim American-Football-Team von Berlin Thunder und seit vorletztem Montag auch noch Sportmoderator bei TV Berlin («Rasant»). Die Berliner Morgenpost sprach mit dem 35-jährigen ehemaligen Hertha-Kapitän über das heutige Spitzenspiel gegen Tabellenführer Yesilyurt (14 Uhr, Sportpark Neukölln) und die Koordination seiner vielen Jobs.

Herr Kruse, wie ist Ihr Gefühl vor dem Spiel gegen Yesilyurt?

Axel Kruse: Sehr gut. Wir sind top vorbereitet, haben die letzten beiden Spiele gewonnen. Ich bin total zuversichtlich, dass wir das Spiel gewinnen. Wenn Sie wetten, rate ich Ihnen: Setzen Sie auf uns!

Warum?

Weil ich fest davon überzeugt bin, dass wir die bessere Mannschaft sind. Wir haben eben nur ein paar Punkte gegen schwächere Gegner verloren, als ich noch nicht da war.

Und stehen deshalb doch ziemlich unter Druck. Bei einer Niederlage ist Yesilyurt ziemlich weit enteilt.

Druck hat man immer - auch gegen den Tabellenletzten, weil man da unbedingt gewinnen muss. Damit muss man umgehen können. Meine Jungs gucken nicht auf die Tabelle, sondern von Spiel zu Spiel. Wenn wir bis Saisonende jeden Gegner schlagen, stehen wir oben.

Sie sind also überzeugt, noch Meister werden zu können?

Das wäre ja das Lächerlichste von der Welt! Wann wollte ich schon mal Zweiter werden? Ich hätte das nicht gemacht, wenn ich nicht fest daran glauben würde, dass wir es noch schaffen würden.

Und ihre «Ämterhäufung» stellt dabei kein Problem dar?

Das ist alles eine Frage der Organisation. In der Bundesliga gibt es doch auch Trainer, die die ganze Woche über in Köln ihren Schein machen, da wird das doch wohl in der Verbandsliga auch funktionieren. Und außerdem habe ich ja auch noch einen Co-Trainer.

Aber wenn Thunder nächstes Jahr ins Trainingslager in die USA fährt oder auswärts spielt?

Dann werde ich eben bei zwei, drei Spielen fehlen. Aber das wussten die Tas-Verantwortlichen vorher.

Wie lange wollen Sie denn noch auf drei Hochzeiten tanzen?

Ich bin keiner, der lange vorausplant. Ich lass das alles auf mich zukommen. Bei Tasmania stehe ich bis Saisonende im Wort und bis dahin gilt: Alles locker vom Hocker!