Wenn sich morgen in der Deutschlandhalle (19.30 Uhr) zum Spitzenspiel der Eishockey-Regionalliga die Berlin Capitals und die Saale-Teufel Halle gegenüberstehen, gibt es auf dem Eis ein Duell zwischen dem gerade 21-jährigen Cap Patrick Czajka und dem 38-jährigen Petr Rosol. Was beide altersmäßig so unterschiedliche Stürmer verbindet: Beide trafen bisher je 15-mal ins gegnerische Tor, der junge Berliner ist mit zusätzlich 14 Assists Top-Scorer der vierten Liga und damit erfolgreicher als der zweifache tschechische Weltmeister.
«Ich habe schon zweimal gegen ihn gespielt, einmal haben wir gewonnen, aber dafür im Pokal auch verloren. Er ist der Star der Saale Teufel und ein ganz ausgeschlafener Torjäger, der mir noch einiges voraus hat», gibt sich Czajka bescheiden, brennt aber darauf, mit seinen Capitals auch das elfte Punktspiel ungeschlagen zu überstehen.
Und dazu will er seinen Teil beitragen, wie er überhaupt große Ziele hat. «Ganz klar, wir müssen Regionalliga-Meister werden, um aufsteigen zu können», rechnet der junge Stürmer vor, der übrigens bereits verpflichtet war, als die Caps noch für die 2. Bundesliga planten.
Kein Wunder, denn so jung, wie er noch ist, so erfahren ist der junge Mann im Vergleich mit zahlreichen Gleichaltrigen in seiner Mannschaft. Czajka, der beim Schlittschuh-Club mit Eishockey begann, dann die gesamte Jugendabteilung der Capitals durchlief, hat nämlich bereits DEL-Erfahrung. 1999 wechselte er zu den Eisbären, wo er in zwei Spielzeiten 41 Einsätze hatte, ehe er in die 2. Liga nach Bad Nauheim wechselte, wo er in 51 Spielen sieben Tore schoss, nebenbei mit Förderlizenz weitere fünf Spiele für die Eisbären bestritt.
«Ich habe sofort zugesagt, als mich Lenz Funk zu den Caps holen wollte, dann aber gezögert, als es hieß, die spielen nur in der Regionalliga», gibt er freimütig zu, dass er in der Zeit noch auf Angebote aus höheren Klassen hoffte. «Ich will unbedingt als Profi arbeiten, mit Eishockey Geld verdienen.» Da keine akzeptablen Angebote kamen, er zudem in der Vorbereitungszeit miterlebte, was sich rund um die Caps tat, nahm er schließlich doch das Angebot an. Und hat es - auch mit Blick auf die ständig fast 2000 Zuschauer - bis heute nicht bereut: «Ich will helfen, dass auch in der Deutschlandhalle wieder höherklassiges Eishockey gespielt wird.»
Parallel dazu will er sich natürlich unter Trainer Andreas Brockmann («Der macht wirklich ein sehr gutes Training») und an der Seite von Pavel Gross («Ein Mittelstürmer, wie man ihn sich besser nicht wünschen kann») weiterentwickeln, um vielleicht mal mehr als nur rund 30 Länderspiele um Junioren- und «U 20»-Bereich zu machen.
Das Talent dazu bescheinigt ihm Caps-Präsident Funk: «Der Patrick hat das Potenzial, um ein ganz großer Spieler zu werden. Und er hat die richtige Einstellung. Auch wir werden alles dafür tun, dass Patrick so schnell als möglich in einer ihm und uns angemessenen Liga spielt - natürlich im Trikot der Caps.»