Für Golfprofi Bernhard Langer wird das Finale der Europa-Tour ab morgen im spanischen Valderrama zur willkommenen Reise in die Vergangenheit, denn der Anhausener steckt bei seinen Zukunftsplänen im Zwiespalt. Hin- und hergerissen ist der 45-Jährige angesichts der Frage, ob er im Jahr 2004 das Amt des europäischen Ryder-Cup-Kapitäns übernehmen will. «Um zu einer Entscheidung zu kommen, brauche ich noch etwas Bedenkzeit. Außerdem möchte ich auch mit meiner Familie darüber sprechen», sagte der Anhausener.
Langer, der zehnmal als Spieler an dem traditionellen Erdteilkampf gegen die USA teilgenommen hat und im September eine der großen Stützen beim 15,5:12,5-Erfolg der Europäer war, wäre der logische Nachfolger des Schotten Sam Torrance. Und Langer fühlt sich auch grundsätzlich bereit: «Ich bin überzeugt, dass ich für diese Position sehr gut geeignet wäre.»
Andererseits liebäugelt der zweimalige US-Masters-Champion mit einer weiteren Teilnahme. Damit würde er den Rekord des Engländers Nick Faldo egalisieren. «Wenn ich es als Spieler noch schaffen kann, sollte ich dann nicht spielen anstatt Kapitän zu sein?», stellte Langer die entscheidende Frage. Zumal er «das Kapitänsamt eventuell auch später noch übernehmen kann». Als zweiter Kandidat neben dem Deutschen gilt der Waliser Ian Woosnam, der laut Langer «bei den Spielern sehr beliebt ist».
Zunächst aber steht für Langer das Finale der Europa-Tour auf dem Programm, auf dem Platz, auf dem er bei seinem Sieg 1994 mit einer 62er-Runde den noch heute gültigen Platzrekord aufstellte. Dabei geht es um 3,136 Millionen Euro Preisgelder, von denen der Sieger 522 778 Euro kassiert. Im 66-köpfigen Masters-Feld gehen neben Langer auch Alex Cejka (München) und Tobias Dier (Nürnberg) an den Start. sid