Fußball-Zweitligist SC Freiburg sorgte für eine dicke Pokal-Überraschung. Mit 3:0 (2:0) warfen die Breisgauer hochverdient Meister Borussia Dortmund in Runde zwei aus dem DFB-Pokal. BVB-Trainer Matthias Sammer rotierte sich ins Abseits.
Der deutsche Meister Borussia Dortmund hat sich im DFB-Pokal erneut bis auf die Knochen blamiert. Die Westfalen schieden in der zweiten Runde durch ein 0:3 (0:2) beim Erstliga-Absteiger SC Freiburg sang- und klanglos aus und kassierten ausgerechnet vier Tage vor dem Bundesliga-Gipfel bei Bayern München ihre erste Saisonniederlage auf nationaler Ebene.
Vor 24 000 Zuschauern im Dreisamstadion enttäuschte der BVB, bei dem Trainer Matthias Sammer Stammtorwart Jens Lehmann und zunächst auch Regisseur Tomas Rosicky und Stümer Jan Koller eine Ruhepause gönnte, auf ganzer Linie. Die Tore für Freiburg erzielten Soumaila Coulibaly (9.), Jan Männer (41.) und Andreas Zeyer (54.), die die Borussen damit bereits zum neunten Mal seit ihrem Pokalsieg 1989 vor dem Achtelfinale aus dem Wettbewerb warfen.
Feiburgs Trainer Volker Finke blieb nach der Sensation ganz gelassen: «Der Sieg geht in Ordnung, auch in dieser Höhe. Für mich ist dieser Erfolg gar nicht ganz so überraschend, weil meine Mannschaft diesmal nicht das Spiel machen musste.» Sein Dortmunder Kollege Matthias Sammer konnte seine Enttäuschung nicht verbergen: «Wir waren heute vor allem in der Anfangsphase zu behäbig und haben insgesamt zu wenig investiert. In dieser Form fehlt uns ein ganzes Stück zur Spitzenmannschaft.»
Die Rotation tat den Dortmundern überhaupt nicht gut. Bereits nach neun Minuten wurde der BVB kalt erwischt, als Coulibaly mit einem herrlichen Flugkopfball Lehmann-Stellvertreter Roman Weidenfeller keine Abwehrchance ließ. Auch in der Folgezeit fand der BVB nicht zu seinem Spiel. Lars Ricken setzte in der Rosicky-Rolle im Mittelfeld ebenso keine Akzente wie der in dieser Saison erstmals von Beginn an eingesetzte Heiko Herrlich im Sturmzentrum.
Pech hatten die Dortmunder allerdings nach einer Viertelstunde, als Schiedsrichter Lutz Wagner (Hofheim) einen regulären Treffer von Dede nicht anerkannte. Herrlich hatte im passiven Abseits gestanden. Die Breisgauer blieben allerdings weiter ebenbürtig. Zunächst zirkelte Levan Kobiaschwili (39.) einen Freistoß aus 18 Metern knapp am Tor vorbei. Zwei Minuten später erzielte Männer nach einem herrlichen Spielzug das verdiente 2:0.
Auch in der zweiten Halbzeit fanden die Dortmunder keine Mittel. Stattdessen wurde der BVB nur neun Minuten nach dem Wiederanpfiff erneut kalt erwischt. Zeyer verwandelte eine Hereingabe von Coulibaly aus kurzer Distanz zum 3:0 und sorgte damit schon für die Entscheidung.
Beste Spieler auf Freiburger Seite waren Sascha Riether und Bruno Berner. Beim BVB wussten mit Abstrichen lediglich Dede und der ehemalige Freiburger Sebastian Kehl zu gefallen.
Sammer gab sich nach dem Spiel selbstkritisch: «Vielleicht habe ich im Vorfeld selbst zu wenig Druck aufgebaut. Deshalb gebe ich mir selbst eine gewisse Schuld.» sid