Vorstand und Aufsichtsrat die Entlastung verweigert

Die rund 2000 anwesenden Mitglieder des 1. FC Kaiserslautern haben dem ehemaligen Vorstand und dem früheren Aufsichtsrat auf der Jahreshauptversammlung gestern Abend die Entlastung verweigert.

Damit können das Ex-Führungsduo Jürgen Friedrich und Gerhard Herzog sowie die Mitglieder des Aufsichtsrats um den Ex-Chef Robert Wieschemann für mögliche Verfehlungen in ihrer Amtszeit bis zum 30. Juni 2002 haftbar gemacht werden. Die rund 2000 anwesenden Mitglieder stimmten diesen Anträgen mit überwältigender Mehrheit zu und gewährten nur den dem Aufsichtsrat angehörenden Bernhard Deubig (Oberbürgermeister Kaiserslautern) und dem rheinland-pfälzischen Innenminster Walter Zuber die Entlastung. Vor dem Beginn der Versammlung war der bisherige Aufsichtsrat um den komissarischen Vorsitzenden Hubert Keßler zurückgetreten.

Die Mitglieder warfen den ehemaligen Vereinsbossen Amtsmissbrauch und Verletzung ihrer Sorgfaltspflicht vor. Im Verlauf der Sitzung war zudem bekannt geworden, dass sich die erste Stufe des Stadionausbaus verzögern wird und somit Mehrkosten in Höhe von mehr als drei Millionen Euro entstehen werden. Außerdem wurde offengelegt, dass Ex-Boss Friedrich noch bis Ende des Jahres 2003 einen Beratervertrag in Höhe von 100 000 Euro besitzt. Juristische Schritte dürften folgen. sid