Hintergrund: China-Syndrom

Kein anderer Spieler steht bei der Basketball-WM so im Blickpunkt der US-Medien wie der Chinese Yao Ming, die Nummer 1 der Spielerauswahl (Draft) der nordamerikanischen Profiliga NBA. Der 2,26 Meter große Center von den Houston Rockets erzielte gegen Deutschland zwar 16 Punkte, bekam aber vernichtende Kritiken. «Er scheint allenfalls ein guter Cheerleader zu sein», kommentierte Marty Burns, Basketball-Experte für CNN und «Sports Illustrated», die einflussreichste Sportzeitschrift der Staaten. Wer gegen einen Patrick Femerling kaum einen Stich bekommen, wer einen Misan Nikagbatse über sich Dunken lasse, der habe nur eine Außenseiter-Chance in der NBA, so die Analyse. Das China-Syndrom in Indianapolis wird noch zunehmen: Am Sonntag steht Ming im Duell mit den US-Spielern - und die gelten als besonders motiviert, wenn es gilt, die eigenen Pfründe zu verteidigen.