«Im Großen und Ganzen», sagt Michael Wolf, «haben wir unsere Leistung in den ersten beiden Partien schon abrufen können.» So ganz zufrieden war der Trainer der Fußball-A-Junioren von Hertha BSC jedoch nicht. Konnte er auch nicht bei insgesamt sieben Gegentreffern nach nur zwei Partien in der Regionalliga Nordost.
Vor allem das 5:5 gegen Tasmania-Gropiusstadt 73 ärgert den Coach nachhaltig. «16 Minuten vor dem Ende haben wir noch 5:2 geführt», so Wolf. Und das sogar vor den Augen des Bundesliga-Trainers Huub Stevens. Erst als dieser sich schon frühzeitig verabschiedete, gaben die Blau-Weißen noch zwei Zähler aus der Hand. Michael Wolf sah dennoch auch das Positive: «Man lernt mehr, wenn man nicht gewinnt.»
Demnach dürften die Herthaner beim 3:2 bei Sachsen Leipzig am 2. Spieltag nicht allzu viel gelernt haben. Bis auf die Tatsache, dass ein Spiel auch 105 Minuten (!) dauern kann. «Der Schiedsrichter hat allein am Ende zehn Minuten nachspielen lassen», so Wolf. Überhaupt war der Coach nach zwei Gelb-Roten-Karten gegen seine Jungs (Gouhari und Bozkurt) und einem unberechtigten Foulstrafstoß nicht gut auf den Unparteiischen zu sprechen. «Das war ein Skandalspiel, es ging nur darum, uns zu bekämpfen», so Wolf. Hinzu kam noch der frühe Ausfall von Alexander Ludwig (knickte schon nach 13 Minuten um).
Und wieder sah der Trainer trotz allen Ärgernisses das Positive. Als «Sieg der Moral» bezeichnete Michael Wolf der ersten Erfolg seiner Mannschaft.
Moral benötigen die Herthaner auch am kommenden Sonnabend (13 Uhr, Sportforum am Olympiastadion) gegen Hansa Rostock, das beim 2:2 gegen Tennis Borussia ebenfalls erste Punkte abgeben musste. Nicht nur für Wolf ein richtungsweisendes Spiel: «Rostock zählt wieder zu den schärfsten Konkurrenten. Hansa hat seit Jahren eine gute Jugendarbeit.» Herthas B-Junioren hielten sich indes bisher schadlos. Einem 5:1 gegen Tasmania-Gropiusstadt folgte ein 6:0 beim SV Babelsberg 03.