Beim Blick auf die Kader der Frauen-Bundesligisten bekommt Henning Opitz Sorgenfalten. Zwölf Berlinerinnen spielen im Oberhaus. Der Haken: Nicht in einem Hauptstadt-Team, sondern auf sechs Vereine quer durch die Republik verteilt. «Diese Entwicklung stimmt nachdenklich», sagt der Präsident des Berliner Handball-Verbandes.
Sie ist sogar alarmierend. Trotz einiger Erfolge im Jugendbereich zieht es die Spieler weg. Absteiger SV Berliner VG 49 verlor vier Leistungsträgerinnen an Bundesligisten. «Das Musterbeispiel für professionelle Strukturen ist der HC Leipzig», blickt BVG-Trainer Rüdiger Bones anerkennend nach Sachsen. «Die Stadt Berlin und der Landessportbund sind gefragt.»
Ein Lichtblick sind die Reinickendorfer Füchse, die mit der Männer- und der Frauen-Mannschaft in die 2. Bundesliga aufgestiegen sind. Beide haben als Ziel den Klassenerhalt. «Ich denke, das ist keine Utopie», sagt Thomas Micheli, Manager des Männerteams. Zumindest die ersten zwei Heimspiele werden im Horst-Korber-Sportzentrum ausgetragen. «Wir möchten zeigen, dass wir kein Reinickendorfer, sondern ein Berliner Verein sind», bekräftigt Micheli. Jugendliche aus den Handball-Vereinen der Stadt haben freien Eintritt. Kleine Schritte, um die Spieler von morgen zu gewinnen. SeS