Echte Straßenfußballer gibt es in Libyen genug. Profikicker hingegen gibt es nicht - und deswegen war das ganze Land in Aufregung, als Juventus Turin und der AC Parma ausgerechnet in Tripolis den italienischen Supercup ausspielten. Die Idee für das kuriose Auswärtsspiel kam von Juventus Turin - an dem Verein hält Al Saadi al-Gaddafi (im Bild als Gratulant im Juve-Mannschaftsfoto), Sohn des libyschen Revolutionsführers Muammar al-Gaddafi, über die Investmentfirma Lafico 7,5 Prozent der Anteile. Auch der Mann des Tages kam von «Juve»: Nationalspieler Alessandro Del Piero, der beide Treffer erzielte (38./72.). Parma-Stürmer Marco di Vaio hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt (64.), wurde anschließend aber zur tragischen Figur, als er zweimal freistehend die Vorentscheidung vergab.