In die heitere Stimmung der Leichtathletik-EM mischten sich zum Abschluss gestern nachdenkliche Momente: Eine Gedenkfeier unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen erinnerte an eines der dunkelsten Kapitel der Sportgeschichte - an das Attentat auf israelische Olympia-Teilnehmer bei den Olympischen Spielen 1972 in München. Auf Initiative des Israelischen Leichtathletik-Verbandes versammelten sich am Mahnmal neben dem Olympiastadion der ermordeten Israelis 80 geladene Gäste: Der Bereich war hermetisch abgeriegelt, Polizeihubschrauber umkreisten den Ort des Gedenkens. Neben offiziellen Vertretern des Europäischen Leichtathletik-Verbandes, des EM-Organisationskomitees und der israelischen Botschaft in Deutschland nahmen auch 23 Angehörige der Opfer an der Gedenkfeier teil. Am 5. September 1972 überfielen acht palästinensische Terroristen das Quartier der israelischen Mannschaft im Olympischen Dorf. Sie töteten zwei Israelis sofort. Bei einer späteren Befreiungsaktion auf dem Flughafen Fürstenfeldbruck kamen alle neun israelische Geiseln, ein Polizist und fünf Terroristen ums Leben. Die Spiele wurden für 34 Stunden unterbrochen, anschließend um einen Tag verlängert und fortgesetzt. dpa