Volleyballer drängen mit Schlagkraft in die erste Reihe

«Wir sind eine attraktive Sportart, füllen mit 5000 Zuschauern große Hallen, haben wieder tolle Erfolge und auch noch spektakuläre Meisterschaften in Deutschland. Jetzt müssen nur noch die Medien mitziehen, speziell das Fernsehen», sagte Werner von Moltke. Der Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) hofft bei der Frauen-WM in Deutschland (30. August bis 15. September, Endrunde in Berlin) auf den Durchbruch.

Eine Medaille und nicht Platz fünf bis acht müsse bei der WM das Ziel sein. Seit dem mit einem 3:1 gegen den Olympiadritten Brasilien perfekt gemachten dritten Platz in der Weltserie, der ersten internationalen Medaille seit EM-Bronze vor elf Jahren, scheint Edelmetall möglich zu sein. «Die WM ist unsere Chance. Wir haben über 50 000 Tickets verkauft und sind im Fernsehen», meint von Moltke.

Mit aller Macht will der ehemalige Zehnkämpfer die kränkelnde Sportart nach oben führen. Kurzfristig wurde die von Brasilien zurückgegebene Frauen-WM mit einem Etat von 6,5 Millionen Euro nach Deutschland geholt. Die Männer-EM findet im September 2003 auch hierzulande statt, für die Ausrichtung der Beachvolleyball-WM 2005 ist Berlin Topfavorit.

Seit 2001 mischt Deutschland nicht nur in der Frauen-Weltserie sondern auch wieder in der Männer-Weltliga mit. Noch 2001 gab es für die Frauen einen und die Männer keinen Sieg. 2002 gewannen die Frauen sieben von 13 Spielen, die Männer bezwangen den Olympiazweiten Russland und Atlanta-Olympiasieger Niederlande je einmal und auch Kuba zweimal mit 3:2. «Entweder wir werden Weltmeister oder wir müssen Fernsehzeiten kaufen.» Genau das machte der deutsche Meister VfB Friedrichshafen mit seinen Champions-League-Spielen. sid