«Ich will wieder aufsteigen»

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Jörg Rößner

Sie drohte schon fast zum Runninggag dieses Sommers zu werden: die Stürmersuche des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union. Doch statt neue Angreifer zu verpflichten, kamen den Köpenickern mit Harun Isa und Ferdinand Chifon zunächst zwei Stürmer abhanden.

Am Dienstag war es dann endlich soweit. Nach vier Spielern für Mittelfeld und Abwehr gab der 1. FC Union seine erste Verstärkung für den Angriff bekannt. Der vertragslose Senegalese Salif Keita (zuletzt Hannover 96) unterschrieb einen Vertrag für ein Jahr mit der Option auf ein weiteres. Im letzten Testspiel der Köpenicker vor dem Saisonstart in einer Woche wird Keita heute gegen Bundesligist Hansa Rostock (15.30 Uhr, Alte Försterei) sein Debüt im Trikot der Eisernen feiern. Im Gespräch mit der Berliner Morgenpost äußerst er sich über die Umstände seines Wechsels und seine Ziele mit Union.

Herr Keita, die Saison ging Anfang Mai zuende. Wie haben Sie sich denn seitdem eigentlich fit gehalten?

Salif Keita: In den vergangenen drei Monaten bin ich viel gelaufen, aber immer alleine und auch ohne Ball. Deshalb bin ich auch noch nicht richtig fit. Ich denke, ich werde zwei bis drei Wochen brauchen, bis ich den Stand der anderen Spieler erreicht habe.

Sie haben mit Hannover in der vergangenen Zweitliga-Saison zweimal gegen Union gespielt. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Partien?

Das Spiel in Berlin war das erste der Saison. Das war sehr schwer und wir haben mit Glück einen Punkt geholt. Das Rückspiel in Hannover haben wir dann mit 3:2 gewonnen und ich habe zweimal getroffen - dabei war allerdings ein Eigentor.

Wie und wann haben Sie denn von Unions Interesse, Sie zu verpflichten, erfahren?

Das ging alles sehr schnell. Vizepräsident Bernd Hofmann hat bei mir angerufen und fünf Tagen später haben wir den Vertrag unterschrieben. Es war ja auch nicht mehr sehr viel Zeit bis zum Saisonbeginn.

War das für Sie eine große Erleichterung, da Sie ja, als Ihr Vertrag in Hannover nicht verlängert wurde, quasi arbeitslos waren?

Die Zeit in Hannover ist abgehakt, darüber möchte ich nicht mehr sprechen. Ich bin jedenfalls sehr froh, dass ich jetzt hier bei Union bin. Und wenn ich eine Wohnung gefunden habe, kommen meine Frau und mein kleiner Sohn aus dem Senegal auch nach Berlin.

Sie haben Ihr neues Team am Dienstag im Testspiel gegen Energie Cottbus gesehen. Was war Ihr erster Eindruck?

Wir haben gut gespielt, obwohl wir 0:3 verloren haben. Aber wir haben einfach zu viele Chancen vergeben, darunter auch einen Elfmeter - und Energie hat eben die Tore gemacht.

Tore werden ja in Zukunft auch von Ihnen erwartet. Sind Sie schon aufgeregt vor Ihrem Debüt gegen Rostock?

Warum? Es gibt keinen Grund, aufgeregt zu sein. Ich bin seit knapp zehn Jahren Profi, da bin ich vor so einem Spiel nicht mehr nervös.

Was wollen Sie denn in der neuen Saison mit Union erreichen?

Ich hoffe, dass ich im Sommer des nächsten Jahres zum zweiten Mal hintereinander aufgestiegen bin. Platz drei wäre natürlich ein Traum. Aber das geht alles nur Schritt für Schritt. In ein paar Monaten kann man mehr sagen.