Schwimm-Star Ian Thorpe sorgte in der Nacht zum Freitag mit seinem vierten Gold für die positiven Schlagzeilen, 100-m-Sieger Kim Collins mit seiner positiven Dopingprobe für die schlechten Nachrichten bei den Commonwealth Games in Manchester. Der deutsche Rad-Bahnvierer verlor derweil seinen beim Olympiasieg 2000 in Sydney aufgestellten Weltrekord an Australien, das mit 52 Siegen und insgesamt 130 Medaillen vor dem Schlusswochenende die mit Abstand stärkste Nation bei den Spielen des britischen Empires ist. Gastgeber England folgt mit 39-mal Gold und insgesamt 108 Plaketten.
Ian Thorpe führte die australische 4 x 200-m-Freistilstaffel in 7:11,69 Minuten zum Sieg vor Kanada (7:17,17) und England (7:22,56). Auf dem Weg zum geplanten historischen Siebenfach-Triumph, mit dem Australiens Wunderschwimmer das Olympia-Rekordergebnis des US-Amerikaners Mark Spitz von 1972 erreichen will, steht Thorpe nun bei seinem Meisterschafts-Debüt über 100 m Rücken die härteste Prüfung bevor. «Mich beunruhigt das weniger als alle anderen», sagte der 19 Jahre alte Doppel-Olympiasieger voller Selbstvertrauen: «Ich will auch diese Distanz gut schwimmen, aber ich gebe ihr keine Priorität.»
Die Dopingaffäre um 100-m-Sieger Kim Collins bescherte den Spielen ihren großen Skandal. Der Sprinter von der Karibik-Insel St. Kitts hatte am Wochenende als Sieger in 9,98 Sekunden überrascht. Bei der Kontrolle wurde das anabole Steroid Salbutumol gefunden. Collins war offenbar wegen Asthma behandelt worden, hatte die Einnahme der Medikamente aber nicht vor den Spielen, sondern erst beim Test erklärt. Ihm droht nun eine zweijährige Sperre. Zuvor war das kanadische Team binnen vier Tagen von zwei Dopingfällen (Rugby, Triathlon) belastet worden. sid