Sieben Wochen vor der Heim-Weltmeisterschaft stehen Deutschlands Volleyballerinnen bei der Generalprobe in Asien gleich doppelt unter Druck. Verbandschef Werner von Moltke fordert von seinen Damen bei der 1,04 Millionen Dollar dotierten und morgen beginnenden Weltserie ultimativ «ein paar Siege». Zudem müssen die vom Deutschen Volleyball-Verband (DVV) vorgestreckten 55 000 Dollar für die Werberechte eingespielt werden.
«Ausreden gibt es nicht. Sie wollten die Reise unbedingt machen, also haben wir sie finanziert. Jetzt müssen sie wie unsere grandiosen Männer in der Weltliga in Russland aber auch ein paar Siege einfahren», sagte von Moltke: «Bei der WM müssen sie schließlich auch gewinnen. Da erwarte ich mindestens Platz fünf.»
Der Verbandsboss verlangt mit Blick auf die am 30. August beginnende WM in Deutschland eine deutliche Steigerung bei der vierwöchigen Turnierserie mit acht der besten Teams der Welt. Im vergangenen Jahr standen unter dem Strich zwölf peinliche Pleiten in 13 Spielen, der letzte Platz und 12 000 Dollar Verlust. Ein solches Desaster will Trainer Hee Wan Lee diesmal verhindern, obwohl es unter anderem Duelle gegen Olympiasieger Kuba und den Olympiazweiten Russland geben wird: «Drei Spiele müssen wir auf jeden Fall gewinnen, auch wenn die Trainingssteuerung voll auf die WM ausgerichtet ist.» Um die vom DVV vorgeschossenen 55 000 Dollar einzuspielen, müsste das deutsche Team bei den drei Vorrundenturnieren in Tokio, Manila und Macao zumindest zweimal Rang drei von vier Teams belegen. Hauptangreiferin Angelina Grün: «Wir wollen einfach zeigen, dass wir fit für die WM in Deutschland sind.»
Der Druck für die deutschen Damen kommt nicht von ungefähr: Das Championat (30. August bis 15. September) wird erstmals in Deutschland ausgetragen. 24 Mannschaften werden in der Vorrunde in Münster, Schwerin, Riesa, Dresden, Leipzig, Bremen und Stuttgart spielen. Die Endrunde wird in Berlin (13. bis 15. September) ausgetragen. sid
Championat