Früh aufstehen in den Ferien? Schlimm genug! Doch bereits am zweiten Ferientag für die Hockey-Jugend B des Berliner SC und des SC Charlottenburg Wirklichkeit. Aber den Spielern waren weder Verstimmung noch Müdigkeit anzusehen. Sie waren eher ein Vergnügen, die ersten beiden von insgesamt vier Tests am Freitagmorgen gegen einen weitgereisten Gegner.
Beide Berliner Klubs hatten sich auf Anfrage einer chilenischen Schule gemeldet, die für eine Deutschland-Tour Spielpartner gesucht hatte - in Internetzeiten kein Problem. Das 20 Jungen umfassende Team stammt aus dem Klub Manquehue, einem deutschen Sportverein in Santiago de Chile. «Da alle Mitglieder deutschstämmig sein müssen, gehen viele auch auf die deutsche Schule», erklärt Ricardo Kapsch, Trainer des Vereins und Organisator der Tour. Verständigungsprobleme gibt es also nicht.
Die chilenischen Spieler wohnen während der gesamten Reise immer bei Gastfamilien, um Land und Leute besser kennenzulernen. Im Laufe des Wochenendes wurden die Beziehung und das Wissen über beide Länder in neu entstandenen Freundschaften gefestigt.
Auf dem straff organisierten Reiseplan der Chilenen stehen Hannover, seit einiger Zeit erstmals wieder Berlin, Hamburg, Duisburg, Leverkusen, Köln, eine Rheinfahrt und München - in gut drei Wochen Reisezeit. Für die meisten der 14- und 15-Jährigen ist es allerdings nicht der erste Deutschlandbesuch, viele haben noch Familie hier, die schon einmal besucht wurde.
Krönender Abschluss für die Chilenen ist das Duell in München gegen die U 21-Juniorinnen des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) - zugleich die 17. Partie auf ihrer Deutschland-Tour.
SCC-Trainer Wolfgang Hentschel will in zwei Jahren seinen Jugendlichen das Land an den Anden näherbringen. Als gleichwertiger Testgegner haben sich die SCC-Jungen schon am vergangenen Wochenende bewährt. Sie ließen einem 1:2 einen 5:3-Sieg folgen. Der BSC gewann zunächst 6:1 und spielte im zweiten Duell 3:3. C. K.