Der Deutsche Tennis Bund (DTB) kämpft um seine Zukunft. «An allen Fronten» werde in diesen Tagen verhandelt, heißt es am DTB-Sitz in Hamburg. Es geht um den Bestand des drittgrößten deutschen Sport-Fachverbandes, der strukturell und finanziell in einer schweren Krise steckt. «Wir führen Gespräche, und es gibt sehr positive Signale», sagte DTB-Pressechef Toralf Bitzer. Der DTB hat Probleme zuhauf. Vor der Pleite des Masters-Series-Vermarkters ISL konnte der Verband allein für das Herren-Turnier am Rothenbaum mit Einnahmen von rund zwölf Millionen Dollar pro Jahr kalkulieren. Das Geld fehlt dem klammen Verband.
Die Verhandlungen mit Förderern, Sponsoren, Vermarktern und mit dem Fernsehen sind in eine entscheidende Phase getreten. Auch mit Michael Stich stehen Gespräche über die Zukunft des deutschen Tennis bevor. Noch in diesem Monat werden sich die DTB-Spitze und der Davis-Cup-Kapitän über dessen Konzept unterhalten. Mit Boris Becker wird gleichfalls intensiv verhandelt. Der dreimalige Wimbledonsieger soll enger an den Verband gebunden werden, vornehmlich als Repräsentant in internationalen Angelegenheiten.
Schon in zwei Jahren soll in Hamburg ein kombiniertes Damen- und Herren-Turnier über zehn Tage stattfinden. Die Anlage muss auf Bestreben der WTA- und der ATP-Tour umfangreich erweitert werden. Aber noch fehlt das Okay des Hamburger Senats, der die Mehrfachnutzung der teuren Anlage genehmigen soll. dpa