Fiedler jubelt: Erst Nachwuchs, dann drei Titel

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Die Durststrecke für Radsprinter Jens Fiedler ist beendet. Bei den deutschen Bahnrad-Meisterschaften in Büttgen konnte hatte der Chemnitzer gleich zweimal Grund zur Freude. Erst kam am Samstag Morgen um 9.15 Uhr im sächsischen Hartmannsdorf Töchterchen Leonie zur Welt, nur wenige Stunden später holte sich der zweifache Olympiasieger endlich wieder den Titel im Sprint. «Der Sieg war ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Weltmeisterschaft», sagte der überglückliche und auch erleichterte Fiedler. Dazu kamen noch die Meisterschaft im Team-Sprint gemeinsam mit Stefan Nimke und Carsten Bergemann sowie der Erfolg im Keirin.

Besonders der Sieg im Sprint war eine Genugtuung für ihn. «Ich wollte zeigen, wer der Chef im Ring ist.» Um das zu tun, war er in Absprache mit seiner Frau bei der Geburt der gemeinsamen Tochter nicht dabei und blieb in Büttgen. Nach dem zwei Jahre alten Ramon-Noel ist Leonie das zweite Kind der Fiedlers. «Mit meinen Kindern auf dem Arm die Ehrenrunde bei Olympia 2004 drehen, dieses Bild schwebt mir ständig vor Augen», erzählt Fiedler.

Doch zuvor will er bei der WM im September in Kopenhagen nach elf Jahren erstmals wieder oben auf dem Podest der «Königsdisziplin» stehen. «Wir sind erst bei 80 Prozent. Die Leistung von Büttgen reicht nicht für den WM-Titel. Ich sage nicht, dass Jens noch mal Weltmeister wird, sondern dass er es werden kann», meinte sein Trainer Jörg-Uwe Krünägel, mit dem er bereits in früheren Jahren zusammen gearbeitet hatte.

Das Jahr des Leidens mit zwei vierten Plätzen bei den deutschen Meisterschaften 2001 ausgerechnet zu Hause in Chemnitz und Keirin-Bronze bei der WM, das er sich nach einem Massensturz zu Fuß holte, ist vorbei. Die Ursachen für Fiedlers Auferstehung sind vielschichtig. Zum einen blieb er bislang von Verletzungen verschont, zum anderen hat sich das bewährte Duo Fiedler/Krünägel wieder zusammengefunden. dpa