Ende mit Schrecken

Matthias Brzezinski

Den Formel-1-Saisonauftakt in Australien gewann Michael Schumacher. 14 Tage später, in Malaysia, siegte sein Bruder Ralf und stellte für sein Team BMW-Williams noch optimistisch fest: «Wir sind in Schlagdistanz und wollen ein Wörtchen um den Titel mitsprechen». In Brasilien, beim San-Marino-Rennen, in Spanien und Österreich ertönten die deutsche und die italienische Nationalhymne für Ferrari und seinen Ausnahme-Piloten. Der Monaco-Triumph von David Coulthard im Silberpfeil veranlasste Mercedes-Sportchef Norbert Haug lediglich noch zur vorsichtigen Behauptung: «Das war ein Schritt in die richtige Richtung.» Wie wahr. Montreal, Nürburgring und gestern Silverstone wurden erneut zur Ferrari-Beute. In 14 Tagen kann Michael Schumacher zum fünften Mal Weltmeister werden. Für die demoralisierte Konkurrenz ein Ende mit Schrecken. Aber wenigstens ein Ende der ständigen Demütigungen trotz (kosten)intensiver Bemühungen im Kampf um die entscheidenden Sekundenbruchteile. Mit der Begründung «Wir arbeiten schon am 2003er-Auto» wäre der latente Erklärungsnotstand bei Niederlagen, von denen noch einige bis zum Saisonschluss in Japan folgen werden, gemildert. Denn ein Mittel gegen die Überlegenheit der «Roten» findet bis Oktober vermutlich kein Team.