Kauflust: Saeco greift nach Mapei

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Der italienische Profi-Radrennstall Saeco plant die Übernahme des Konkurrenzteams Mapei. Falls der Deal zustande kommt, steigt Saeco in die «Top 10» der Teamwertung auf und hätte automatisches Startrecht für die meisten großen Rennen. Entsprechende Verhandlungen bestätigte Saeco-Teammanager Claudio Corti.

«Die Chance, dass der Deal klappt, liegt derzeit bei 70 Prozent», sagte Corti, dessen Team wegen der positiven Dopingbefunde seines Kapitäns Gilberto Simoni (Italien) beim Giro d'Italia nicht bei der Tour de France starten darf. Auch Mapei-Kapitän Stefano Garzelli (Italien) war beim Giro gedopt, weshalb Teameigner Giorgio Squinzi zum Saisonende die Einstellung seiner Zahlungen von fast zehn Millionen Euro pro Jahr ankündigte.

Von der Auflösung des Rennstalls wären 40 Radprofis betroffen. Einige von ihnen könnten nun dank Saeco auf Weiterbeschäftigung hoffen. «Wenn wir den Rennstall übernehmen, würden wir auch Fahrer, deren Verträge noch bis zum Saisonende 2003 laufen, für uns antreten lassen. Aber es ist noch zu früh, um zu sagen, welche Fahrer das sein würden», sagte Corti.

Auch an anderer Front will Saeco in den nächsten Tagen aktiv werden. Denn nach bekannt werden des positiven Dopingbefundes von Telekom-Kapitän Jan Ullrich will Saeco wegen seines Ausschlusses von der Tour rechtliche Schritte gegen die Veranstalter der «Großen Schleife» anstrengen. Saeco bezeichnet den Ausschluss als eine politische und sportlich nicht faire Entscheidung.

Das zuvor für die Tour nominierte Team war suspendiert worden, nachdem Kapitän Gilberto Simoni beim Giro positiv auf Kokain getestet worden war. Obwohl der letztjährige Giro-Gesamtsieger aus dem Rennen genommen und von seinem Team ausgeschlossen worden war, hatte die Tour-Leitung den kompletten Saeco-Rennstall von der Frankreich-Rundfahrt verbannt und stattdessen das französische Team Jean Delatour nachträglich eingeladen.

Saeco beklagt, dass nicht nur Simoni, sondern die ganze Mannschaft bestraft worden sei. Dabei seien auch bei anderen Teams Dopingfälle vorgekommen. Wie etwa jetzt im Team Telekom. sid