Arrows fährt doch

Lars Becker

Heinz-Harald Frentzen darf beim Großen Preis von England fahren - seine Zukunft in der Formel 1 bleibt aber weiter unsicher. Am Tag nach dem Trainingsverbot für sein Arrows-Team wegen einer ausstehenden Zahlung von 4,7 Millionen Euro für die Motoren von Ford-Cosworth rollte der Mönchengladbacher gestern in Silverstone pünktlich zum Training aus der Box, nachdem Arrows-Chef Tom Walkinshaw einen Teil des Geldes bezahlt hatte.

«Ich bin natürlich sehr froh, dass ich fahren und mich auf das Rennen konzentrieren kann», erklärte der 35-jährige Frentzen. Im ersten freien Training raste er mit Wut im Bauch immerhin auf den vierten Platz. Danach musste er aber noch einmal selbst Hand anlegen. «Mir war bei einem Startversuch der Motor abgestorben. Ich musste das Auto selbst in die Box zurückschieben, weil ich sonst ausgeschlossen worden wäre», sagte «HHF», der heute von Starplatz 16 aus ins Rennen geht.

Frentzens Start wurde angeblich möglich, weil Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone dem vor der Pleite stehenden Arrows-Team einen Vorschuss auf Fernsehgelder gegeben hat. Für diese Zahlung soll Arrows-Boss Tom Walkinshaw mit seinem millionenschweren Privatvermögen haften. Walkingshaw sagte: «Ich habe selbst bezahlt.»

Gestern Vormittag hatte Walkinshaw verkündet, dass der Start gesichert sei: «Man ist erst tot, wenn man wirklich gestorben ist. Wir werden fahren.» Arrows ist noch nicht endgültig gerettet, denn der Deal mit Cosworth gilt nur für dieses Wochenende. sid