Hans Schäfer

Fritz Walter ist tot, der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, die 1954 Weltmeister wurde (3:2 gegen Ungarn). Die Morgenpost erinnert an die anderen Helden von Bern - vom rechten Verteidiger bis zum Linksaußen.

Wer die berühmteste Passage in der Hörfunkreportage von Herbert Zimmermann kennt, der kennt auch den Linksaußen Hans Schäfer. Hören wir mal rein: «Boszik, immer wieder Boszik, der rechte Läufer der Ungarn am Ball, er hat den Ball verloren . . . diesmal gegen Schäfer, Schäfer nach innen geflankt, Kopfball, abgewehrt . . .» Dass dann Rahn aus dem Hintergrund schoss, wem muss man das noch erzählen? Schäfer, der rheinische Junge, bestritt über 700 Spiele für den 1. FC Köln, mit dem er zweimal Deutscher Meister und viermal Oberliga-Meister wurde. 1964 war er Kapitän des ersten Bundesliga-Meisters, da war er schon 36 Jahre alt. Zwei Jahre zuvor hatte sich Schäfer von Sepp Herberger sogar überreden lassen, sein Comeback in der Nationalelf zu geben und zur WM nach Chile mitzufahren. Somit war Schäfer der einzige Held von Bern, der an drei WM-Turnieren teilnahm. Wirtschaftliche Sorgen hatte «de Knoll», was so viel wie Dickkopf heißt, nach seiner Karriere nie. Er war Vertreter einer Geschenkartikelfirma und Tankstellenpächter. Hans Schäfer, der zwei Töchter hat und am 19. Oktober 75 Jahre alt wird, lebt heute in Köln.

Damit endet diese Serie. Ersatzspieler waren bei der WM 1954: Hans Bauer (2 Einsätze), Richard Herrmann (1), Berni Klodt (2), Heinz Kubsch, Fritz Laband (3), Paul Mebus (1), Karl-Heinz Metzner (alle verstorben), Ulrich Biesinger, Herbert Ehrhardt, Heinrich Kwiatkowski (1), Alfred Pfaff (1).