ToWe/C.K. Berlin - Frank Möller will in diesem Jahr kein Nestbeschmutzer sein. Deutschlands Vorzeige-Judoka, per Gaststartrecht in Diensten des JC Frankfurt (Oder), kämpft in der am Sonnabend beginnenden Bundesliga-Saison nicht gegen seinen Verein Marzahner BV. Die Berliner treten zum Auftakt beim Vizemeister der vergangenen drei Jahre an. «Ich werde ja finanziell von den Marzahnern unterstützt und will denen nicht die Punkte wegnehmen», sagt der 31 Jahre alte WM-Dritte 2001 in München (Open-Kategorie) und olympische Bronzemedaillengewinner von Atlanta 1996.
Der Schwergewichtler, 1995 schon Vizeweltmeister, sieht sein Fernbleiben auch aus einem anderen Grund positiv: «Das ist eine Chance für den Nachwuchs, der dringend Wettkampfpraxis braucht.» Deswegen entschlossen sich beide Klubs, in der Vorrunde der Gruppe Nord komplett auf den Einsatz ihrer holländischen und russischen Kräfte zu verzichten. Wenn es allerdings für die Frankfurter dann gegen Titelverteidiger TSV Abensberg um den Griff nach der Meisterschaft geht, stehen auch die eingeflogenen Punktgaranten wieder auf der Matte. Das Minimalziel des MBV lautet wie im Vorjahr Vorrunden-Platz vier und damit Einzug in die Play-offs.
Kleinere Brötchen muss der SC Berlin mit seinem Schmalspur-Etat backen. «Wir wollen mit den Männern und den Frauen erneut die Klasse halten», sagt Abteilungsleiter Achim Thärig. Für die Herrenmannschaft (Sonnabend 16 Uhr, Sportforum gegen JC 66 Bottrop) und die Damenstaffel, die erst eine Woche später in Potsdam startet, sind Ausländer-Verstärkungen außer Reichweite. «Wir setzen seit Jahren konsequent auf die Jugend», berichtet Thärig. Talente wie Helge Molt (19), die 17-jährigen Tanassi Stolakis und Michael Pinske sowie Nico Kanning (18) dürfen sich schon gegen die Holländer und Belgier Bottrops bewähren.
Das Berlin-Brandenburgische Bundesliga-Septett komplettieren Straußberg (Frauen) und Dynamo Brandenburg (Frauen und Männer).