Prämienregelung des DFB: Geld gibt's erst im Achtelfinale

| Lesedauer: 2 Minuten
Jens Mende

dpa Miyazaki - Vorbereitungshektik, Reisestress, WM-Qualen - und die Millionäre der deutschen Nationalmannschaft kassieren gerade einmal ein Taschengeld von 50 Euro pro Tag. Dies ist der offizielle Satz, den der DFB auch für das Weltmeisterschafts-Turnier für die 23 Spieler angesetzt hat. «Wer will, kann sich die Summe gleich auszahlen lassen, aber erst nach der Vorrunde», sagt DFB-Direktor Bernd Pfaff, der beim größten Sportfachverband der Welt für organisatorische und finanzielle Dinge verantwortlich ist. Die Kasse verwaltet Flavio Battisti, seit Jahren die gute Seele in der DFB-Delegation und offiziell mit dem Titel «Attaché» geschmückt.

Größere Summen fließen für die deutschen WM-Kicker erst mit Erreichen des Achtelfinales, dann gibt es Erfolgsprämien: 25 560 Euro pro Spieler für die Runde der letzten 16, 35 800 Euro für das Viertelfinale, 61 400 Euro für das Halbfinale, 71 600 Euro für die Vize-Weltmeisterschaft - und 92 000 Euro für den WM-Titel. «Das würden wir natürlich gern zahlen», betont Pfaff, auch wenn «sein» Etat damit zusätzlich belastet wäre. Mit rund neun Millionen Euro Kosten plant der DFB derzeit die WM-Endrunde in Japan und Südkorea, das ist so viel wie noch nie. Bei einem Aus schon in der Vorrunde gehen Kahn und Co. gänzlich leer aus - bis auf das Taschengeld.

«Die Spieler kommen nicht zu kurz», urteilt Pfaff, denn selbst im negativen Fall machen die WM-Starter auf Umwegen doch noch Kasse. Aus dem Sponsorenpool erhalten die Nationalspieler am Jahresende zusätzliche Zuwendungen, gestaffelt nach der Zahl der Einsätze im DFB-Team. Summen nennt der Verband nicht, aber es lohnt sich selbst für die Großverdiener. «Außerdem ist Geldverdienen nicht das Ziel bei einer WM, weder für die Spieler, noch für uns», so der Direktor. «Die WM ist ein Höhepunkt und eine Investition für die Zukunft.»

Bis zum Viertelfinale ist das Turnier für den DFB ein Zuschussgeschäft, erst dann «gehen wir mit null raus». Dies hängt weitgehend von den gestaffelten Zuwendungen der Fifa ab. Der Weltverband zahlt jedem der 32 WM-Starter eine Garantiesumme von sechs Millionen Schweizer Franken (4,5 Millionen Euro). In der K.o.- Runde können die Einnahmen bis auf 13,3 Millionen Franken (9,9 Millionen Euro) für den Titelgewinn klettern.

Mit zusätzlichen Einnahmen durch die Sponsoren kann Pfaff nicht rechnen, denn in allen Verträgen gibt es keine Abhängigkeiten von WM- oder EM-Erfolgen.