Cejkas Paukenschlag

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Ulrike Lange

sid St. Leon-Rot - Ausgerechnet «Heimkehrer» Alexander Cejka hat die «Tiger»-Jagd mit einer Traumvorstellung eröffnet. Der 31 Jahre alte Golfprofi schockte am ersten Tag der mit 2,7 Millionen Euro dotierten Europameisterschaft in St. Leon Rot die Weltspitze auf dem neuen Par-72-Kurs mit acht Schlägen unter dem Standard und übernahm überraschend die Führung.

«Ich bin cool geblieben und habe mein solides Spiel durchziehen können. Das war ein guter Start, aber es ist noch nichts gewonnen», sagte der Münchner, der zuletzt fünf Turniere auf der zweitklassigen «Buy-com-Tour» absolviert hatte, um eventuell den Sprung auf die US-amerikanische PGA Tour zu schaffen. Cejka, dem acht Birdies gelangen, liegt vor dem zweiten Tag mit einem Schlag vor dem Neuseeländer Greg Turner (65 Schläge). Colin Montgomerie (Schottland/66) ist Dritter.

Dagegen ließ es der Weltranglistenerste Woods mit drei Schlägen unter Par (69) wie im vergangenen Jahr etwas ruhiger angehen und befindet sich in Lauerstellung. «Ich werde mich aber steigern müssen», sagte Woods, der 2001 einen Zehn-Schläge-Rückstand aufgeholt hatte.

Auch der zweimalige EM-Sieger Bernhard Langer (Anhausen) blieb mit 73 Schlägen hinter den Erwartungen zurück und muss heute sogar um den Cut bangen. «In Sachen Putts ging heute fast gar nichts. Jetzt muss ich mich herankämpfen, wenn ich noch eine Chance haben will», meinte der Schwabe.

Dass es für Titelverteidiger Woods nicht zur Führung reichen würde, hatte sich bereits vorzeitig abgezeichnet. Der bereits 47-jährige Eduardo Romero (Argentinien), genannt «die Katze», setzte dem Tiger zum Auftakt im direkten Flight- und Generationen-Duell mächtig zu und führte lange Zeit. Der Routinier aus Cordoba blieb letztlich fünf Schläge unter dem Standard. «Es ist immer phantastisch, direkt gegen Tiger zu spielen und zu gewinnen», sagte Romero. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Südamerikaner in St. Leon-Rot drei Tage lang mit dem Sieg geliebäugelt.

Sein eher unspektakulärer Auftakt bereitete Woods einige Sorgenfalten. «Das war nicht mein bester Tag. Zudem habe ich meine Pollenallergie wieder gespürt», sagte der Amerikaner, dem der Erfolgsdruck aber nicht aufs Gemüt schlägt. «Mir geht es in erster Linie darum, Spaß zu haben. Alles weitere kommt von alleine», erklärte er. Seine schwedische Freundin Elin Nordegren ist außerdem pünktlich zum Turnierbeginn angereist. «Es ist wichtig jemanden zu haben, auf den man sich verlassen kann.»