Federer nach Sieg gegen Kuerten im Halbfinale am Rothenbaum

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dpa Hamburg - Roger Federer hält die ATP-Tour weiter in Atem. Nach drei Finalteilnahmen in diesem Jahr schaffte der Tennis-Profi aus der Schweiz am Rothenbaum erstmals den Sprung ins Halbfinale des mit 2,8 Millionen Dollar dotierten Masters-Turniers. Nach dem 6:0, 1:6, 6:2-Sieg über den drei Monate nach seiner Hüftoperation bereits wieder bemerkenswert aufspielenden Brasilianer Gustavo Kuerten trifft der Aufsteiger in der Vorschlussrunde auf Sampras-Bezwinger Max Mirnyi aus Weißrussland oder den französischen Qualifikanten Julien Boutter.

«Ich habe sehr gutes Tennis gespielt, wenn nicht sogar mein bestes auf Sand», sagte Federer nach dem Match, in dem beide Spieler erstmals im Turnier über drei Sätze gehen mussten. Im ersten Durchgang fegte Federer seinen fünf Jahre älteren Kontrahenten mit 6:0 in nur 20 Minuten vom Centrecourt. «Da habe ich viel investiert und viel Energie verbraucht», erklärte die Nummer 9 im Champions Race den folgenden Einbruch. Beim 1:6 brachte er gegen den Rothenbaum-Sieger von 2000 nur sein Aufschlagspiel zum 1:3 durch.

So überlegen beide je einen Satz dominierten, so eng wurde es im entscheidenden Durchgang. Der 20-jährige Federer, der im Vorjahr das Viertelfinale bei den French Open und in Wimbledon erreichte und in dieser Saison als Sieger in Sydney und später noch in Mailand und in Miami im Finale stand, spielte seine Fitness gnadenlos aus. Neun Turniere hat er seit Januar in den Beinen, dazu das Davis-Cup-Spiel gegen Russland. Kuerten indes steht erst seit Anfang Mai wieder auf dem Platz, die fehlende Spielpraxis war nicht zu übersehen.

Dennoch hat der Lockenkopf ein beachtliches Comeback abgeliefert. Bei seinem ersten Turnier nach der Hüftoperation stand er auf Mallorca wie in Hamburg im Viertelfinale. «Körperlich ist alles okay, doch für die French Open ist es noch zu früh», wies der 25-Jährige Ambitionen auf seinen vierten Titel in Paris zurück. «Die Favoriten sind in diesem Jahr ganz sicher andere», sagte Kuerten.