Berlin - Peter Vaas, das hat er oft genug betont, ist kein Fan von so genannten «back to back»-Matches, also direkten Rückspielen gegen den selben Gegner: «Wenn man das erste Spiel gewonnen hat, besteht die Gefahr, dass man zu überheblich an die zweite Partie herangeht, weil man glaubt, sowieso ganz leicht gewinnen zu können.»
Vor genau dieser Situation steht der Headcoach mit seinem Team Berlin Thunder heute Nachmittag. Am 6. Spieltag der NFL Europe tritt man bei den Barcelona Dragons an, das Hinspiel gewannen die Berliner Footballer am vergangenen Sonntag zu Hause zwar wenig glanzvoll, aber relativ ungefährdet mit 24:14.
Vaas ist trotzdem überzeugt: «Das wird ein ganz anderes Spiel, allein schon wegen der klimatischen Bedingungen.» Aber wenn sein Team voller Konzentration, mit viel Intensität und - am wichtigsten - vielen Emotionen spiele, «haben wir eine gute Chance zu gewinnen». Auch wenn Thunder im vergangenen Jahr beim 35:55 in Barcelona die höchste Saisonniederlage kassierte, wäre alles andere als ein Sieg aufgrund der schwachen Leistungen der Katalanen in diesem Jahr eine Überraschung.
Trotzdem stehen die Berliner weiter unter Druck. Durch den schlechten Start mit drei Niederlagen in drei Spielen steht für sie jetzt jedes Wochenende ein Endspiel auf dem Programm, eine Niederlage könnte schon das Aus im Kampf um das Erreichen der World Bowl am 22. Juni im Düsseldorfer Rheinstadion bedeuten. Beim Versuch, die Bilanz durch einen Erfolg erstmals in dieser Saison ausgeglichen zu gestalten, muss Vaas weiter auf die verletzten Jörg Heckenbach, Axel Kruse, Mukala Sikyala und Antico Dalton verzichten.
Der Rest seines Teams kann sich schon mal an die Rückspiele gewöhnen. Am 8. und 9. Spieltag gibt es die gleiche Konstellation mit den Scottish Claymores und in der letzten Ligapartie empfangen die Berliner am 15. Juni im Jahn-Sportpark Frankfurt Galaxy. Wenn Thunder eine Woche später im World Bowl erneut auf den selben Gegner treffen würde, hätte Peter Vaas bestimmt nichts dagegen.