Keine Erfolge, weniger Geld - Villeneuve droht Gehaltskürzung

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sid/BM Zeltweg - Nach drei Jahren in der «Touristen-Klasse» der Formel 1 geht es Jacques Villeneuve ans Geld. Der Kanadier, mit einem geschätzten Jahreseinkommen von 15 Millionen Dollar hinter Weltmeister Michael Schumacher Topverdiener der «Königsklasse», soll bei Arbeitgeber BAR-Honda nur noch die Hälfte verdienen. BAR-Teamchef David Richards kündigte am Rande des Großen Preises von Österreich in Zeltweg an, in Zukunft mehr Geld in die Entwicklung des Autos anstatt in das Gehalt der Fahrer investieren zu wollen.

Ex-Weltmeister Villeneuve, der seit dem Wechsel von Williams zum BAR-Team 1999 hoffnungslos hinterherfährt, wäre nach Meinung von Insidern ein Kandidat auf ein Cockpit bei McLaren-Mercedes. Dort war der 31-Jährige den Verantwortlichen bislang zu teuer. Villeneuve könnte den Schotten David Coulthard ablösen. Dessen Vertrag läuft allerdings noch bis 2003. Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug wollte sich an jedweden Spekulationen auch nicht beteiligen. «Da ist wirklich überhaupt nichts dran», sagte der Schwabe. «Unsere Probleme liegen am wenigsten bei den Fahrern.»

Jacques Villeneuve wurde in den vergangenen Jahren schön häufiger mit McLaren-Mercedes in Verbindung gebracht - immer mit gewissen Zweifeln, ob der exzentrische Kanadier zum korrekten Erscheinungsbild der Silberpfeil-Mannschaft passen würde.

Villeneuve hat bei BAR bislang nur zwei dritte Plätze aus der Saison 2001 als beste Ergebnisse zu Buche stehen. Teamkollege Olivier Panis (Frankreich) ist zwar nicht erfolgreicher, kassiert angeblich nur ein Fünftel von Villeneuves Gage. «Die Höhe deines Gehaltes zeigt, was du deinem Team wert und wozu du fähig bist», ist bis dato der Leitsatz bei Villeneuves Vertragsverhandlungen. Es ist aber auch vorstellbar, dass sich der Hobby-Gastronom - sein Restaurant in Montreal heißt «Newtown», also die englische Übersetzung seines Namens - ins Privatleben zurückzieht. Oder in die amerikanische Cart-Serie wechselt, wo er 1995 Meister wurde und die «500 Meilen von Indianapolis» gewann.

Viele Alternativen zum Job bei BAR hat der elfmalige Grand-Prix-Sieger allerdings nicht, da die Cockpits der Top-Teams Ferrari und BMW-Williams langfristig besetzt sind. Neben McLaren-Mercedes, wo immer häufiger auch über eine Rückkehr von Mika Häkkinen spekuliert wird, könnte der Computer-Fan vielleicht noch bei Toyota oder Renault unterkommen, mit deren Motoren er 1997 den WM-Titel geholt hatte.