sid Halle/Dessau - Erzrivale Michael Möllenbeck hat «Adonis» Lars Riedel beim Werfertag in Halle alt aussehen lassen. Der WM-Dritte aus Wattenscheid verwies den fünfmaligen Weltmeister aus Chemnitz mit 67,07 m und 58 Zentimeter Vorsprung auf Platz zwei und verbuchte einen Prestige-Erfolg gegen den Atlanta-Olympiasieger, zu dem sein Verhältnis nach Differenzen in der Vergangenheit nachhaltig gestört ist. «Ich fühle mich prächtig und bin vor allen Dingen gesund», sagte Michael Möllenbeck.
«Lars hatte noch ein paar Probleme mit den Beinen, hat aber gezeigt, was er drauf hat. Er wird die Sache in den Griff kriegen», meinte Diskus-Bundestrainer Jürgen Schult, dem die zweite Garde Kopfzerbrechen bereitet. Der Saisonauftakt verlief nur für wenige deutsche Asse verheißungsvoll. Allenfalls Hammerwerferin Susanne Keil (Frankfurt/Main) weckte mit 67,21 m knapp drei Monate vor den EM in München Hoffnungen auf Edelmetall.
Außer dem Diskus-Duo und Keil übertrafen zwar noch fünf weitere DLV-Aktive die EM-Norm, aus deren Mitte überzeugten aber lediglich der WM-Sechste Boris Henry (Saarbrücken) mit einem Speerwurf auf 83,58 m und Ex-Weltmeisterin Franka Dietzsch (Neubrandenburg) als Siegerin des Diskuswerfens mit 64,12 m. Schwach waren dagegen die 18,17 m der WM-Zweiten im Kugelstoßen, Nadine Kleinert (Magdeburg).
Gar ein Debakel erlebte nach glänzenden Trainingswerten mit Würfen über 80 m der Leverkusener Ex-Weltmeister Karsten Kobs, der mit indiskutablen 73,70 Neunter in einem insgesamt schwachen Hammerwurf-Feld wurde. Tags zuvor wurden in Dessau Alexander Lubina (Wattenscheid) in 28:41,55 Minuten und Melanie Schulz (Großengottern/32:40,09) deutsche Meister über 10 000 Meter.