Union hilft gegen Mannheim nur ein Sieg

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Horst Bläsig

Die Zwischenbilanz von Trainer Votava beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Union fällt bescheiden aus. Im Heimspiel gegen Waldhof Mannheim soll sie aufgebessert werden.

Eigentlich wollte sich Mirko Votava gestern auf den Weg nach Braunschweig machen, um Rot-Weiß Oberhausen, den nächsten Auswärtsgegner des 1. FC Union, unter die Lupe zu nehmen. Doch zwei Stunden vor der geplanten Abfahrt erfuhr der Fußball-Lehrer vom Spielausfall in Niedersachsen. Votava konnte an der Alten Försterei bleiben und das Nachmittagstraining der Köpenicker leiten. Die Gefahr, dass auch Unions Zweitliga-Partie morgen (15 Uhr, Alte Försterei) gegen Waldhof Mannheim abgesagt wird, scheint eher gering. "Der Rasen ist von einer Schneedecke überzogen. Wenn nicht Tauwetter einsetzt, kann gespielt werden", sagt Pressesprecher Lars Töffling. Die Platzkommission hatte bei der Besichtigung der Spielfläche keine Einwände.

Trotz der schlechten Bodenverhältnisse, die nach Ansicht von Votava "vor allem für die Heimmannschaften schlecht" sind, ist Unions Trainer vor dem schweren Gang nach Oberhausen daran interessiert sein, dass das erste Heimspiel des Jahres gegen Mannheim über die Bühne geht. "Wir sind nicht so blauäugig zu glauben, dass wir schon durch sind", sagt Votava. "Wir stehen nach wie vor mit dem Rücken zur Wand. Nur ein Sieg hilft uns weiter."

Das gilt auch für den Coach persönlich, denn seine Zwischenbilanz nach einem Vierteljahr in Berlin veranlasst bislang keinen Fan zu Freudensprüngen: zwei Siege, zwei Unentschieden und drei Niederlagen sprangen in den sieben Spielen seit dem Amtsantritt von Votava heraus. "Wir müssen so schnell wie möglich die nötigen Punkte gegen den Abstieg sammeln", setzt sich der 46-Jährige auch vorerst ein bescheidenes Ziel.

Zumal Votava die erstmals beim Rückrunden-Auftakt in Mainz (0:1) erprobte Viererkette umbauen muss. Wer für den nach seiner fünften gelben Karte gesperrten Abwehrchef Michael Molata auf dessen Position rückt, lässt der Trainer noch offen. In Frage kommen Jan Sandmann und Kapitän Steffen Menze. Rückt Sandmann von der rechten Seite nach innen, "kann auch Holger Wehlage außen in der Kette spielen".

Wieder einsatzbereit sind Hristo Koilow (Gelbsperre), Tom Persich (Knieverletzung) und Sreto Ristic (Oberschenkelverhärtung). "Wenn Sreto wirklich fit sein sollte, wird er auch von Anfang an spielen", sagt Votava. "Er ist eine feste Größe bei uns." Wie auch der in der Winterpause vom SC Freiburg gekommene Florian Bruns, der nach seinem Mittelhandbruch eine Manschette trägt und auf sein Debüt für Union hofft. Votava: "Wenn er frei im Kopf ist und bei den Zweikämpfen nicht mehr an die Manschette denkt, gehört er zu den ersten Elf."

Bei den Torhütern fällt ihm solch eine Aussage schwer. "Da beide sehr ausgeglichen sind, wäre es schade zu sagen, dass einer die Nummer eins ist. Gegen Mannheim spielt erneut Robert Wulnikowski, aber auch Sven Beuckert wird demnächst wieder eine Chance bekommen. Er ist eine Institution bei Union."