Wie sich die Rolle der Frau bei den Sixdays doch geändert hat . . .

Es heißt, die Sixdays seien Männersache. Wegen ihrer herben Mischung aus rockenden Puhdys, stählernen Fahrermuskeln, rauschenden Biergelagen und vieler verwirrender Regeln. Stimmt so nicht, und deshalb stelle ich das hier einmal klar: Tausende Frauen suchen und finden Abend für Abend den Weg ins Velodrom. Und das hat seine Gründe. Sie servieren nicht etwa kühle Drinks aus schlanken Gläsern mit einem sommerlich verzückendem Lächeln. Sie sorgen auch nicht als Cheerleader in den Rennpausen für heisere Männer-Kehlen oder tanzen gar in der Showhalle leicht bekleidet in Käfigen. Okay, sie tun es doch. Aber nicht nur. Weibliche Besucher bestechen genau so durch Fachkenntnis und Begeisterungsfähigkeit. Sie sagen die Statistiken der Teams aus dem Gedächtnis auf, wissen um den Trainingsstand der Favoriten und haben natürlich ihre Lieblinge auf der Bahn. Die Dame an der Bande steht dem Herrn daneben in nichts nach. Im Gegenteil: Sie schmückt mit ihrem Charme den Innenraum. Während er mit zerzaustem Outfit den Tresen umarmt, trägt Frau ihr bestes Kostüm zur Schau. Frauen machen die Sixdays mit ihrer Sachkenntnis zum sportlichen, mit ihrer Eleganz zum gesellschaftlichen Ereignis.