Nie fiel ihm das Durchatmen leichter, nie sehnte er es mehr herbei als dieses Mal. Pause, dieses Zauberwort, das Pierre Pagé ein Lächeln ins Gesicht treibt, endlich Pause.
Der Trainer brachte es nach dem 1:0 gegen die Kassel Huskies auf den Punkt. Die Anstrengungen der vergangenen vier Wochen seien an die Substanz gegangen. Auch bedingt durch die zahlreichen Verletzungen, teilweise fehlten bis zu acht Profis, mussten die meisten der verbliebenen Eisbären einfach zu oft aufs Eis. Deshalb sei er froh, dass sie zwei Wochen Ruhe haben in der DEL, die nach dem für den EHC arbeitsfreien Freitagsspieltag wegen All-Star-Game und Länderspielen pausiert.
Zeit zur Regeneration also für die geschundenen Eisbären. Gelegenheit, nach den zuletzt mäßigen Auftritten den "Mid-Season-Blues", wie es Kapitän John Gruden kürzlich nannte, aus den müden Knochen zu bekommen. Dazu verabschieden sich fast alle Spieler heute in den Urlaub. Beliebteste Reiseziele sind dabei die Kanarischen Inseln und Italien. "Sie sollen Abstand gewinnen vom Sport und den Kopf wieder frei bekommen", sagt Manager Peter John Lee.
Vor dem Kontrastprogramm stand am Montag aber noch für alle ein Laktattest an. Eine halbe Stunde mussten sich die Akteure auf dem Radtrainer abstrampeln und dann Blut lassen. "Wir wollten wissen, wie der Fitness-Zustand der Mannschaft ist, um herauszufinden, wer sich in dieser Hinsicht noch verbessern muss", sagt Lee. Mit den gemessenen Werten waren er und Pagé insgesamt zufrieden.
Der einzige Spieler, der in den nächsten Tagen nicht frei hat, ist Florian Keller. Der Stürmer arbeitet nach seiner inzwischen bald dreimonatigen Verletzungspause (Schulter, Infekt) an seiner Kondition. Ob der 26-Jährige am 11. Februar wieder dabei ist, wenn der EHC gegen die DEG Metro Stars antritt, ist noch ungewiss. Dafür soll Steve Walker, der noch Leistenbeschwerden hat, bis dahin wieder einsatzbereit sein.
Doch so nötig das Team die Ligapause auch habe, sagt Co-Trainer Hartmut Nickel: "Dezainde ist der einzige, für den die Pause ungünstig liegt." Für den Neu-Eisbär fällt sie genau in seine Eingewöhnungsphase in der DEL, die sich somit hinauszögert. Bis zum kommenden Montag muss sich der Kanadier gedulden, bis er wieder mit seinem Kollegen arbeiten kann.
Nicht so Pagé. Er wird bereits Sonnabend wird als Trainer des DEL-Allstar-Teams Kelly Fairchild bei sich haben. Und beim Gegner, der deutschen Nationalmannschaft, kann Pagé beobachten, ob Boris Blank und Sven Felski sich im Urlaub auch gut erholt haben.