Spaziergang in den Himmel

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Wenck

Getroffen, versenkt: Die Tampa Bay Buccaneers haben den 37. Super Bowl in San Diego gegen die favorisierten Oakland Raiders mit 48:21 gewonnen und damit den Kampf der "Seeräuber" gegen die "Freibeuter" für sich entschieden.

Der erste Titel des Teams aus Florida war in einer einseitigen Begegnung nie in Gefahr. Umjubelter Matchwinner wurde der erst vor Saisonbeginn von den Raiders nach Tampa gewechselte Coach Jon Gruden, mit 39 Jahren und 162 Tagen der jüngste Meistertrainer in der Geschichte der National Football League (NFL).

Die Verteidigung der Buccaneers fing fünf Passversuche des auf ganzer Linie enttäuschenden Raiders-Quarterbacks Rich Gannon ab und legte damit den Grundstein für den Sieg. Schon zur Halbzeit lag Tampa Bay mit 20:3 in Führung und hatte der hochgelobten Offensive des Gegners bis dahin nur klägliche 62 Yards Raumgewinn gewährt.

"Dank unseres Trainers kannten wir jeden ihrer Spielzüge. Es war wie eine Spazierfahrt", meinte Bucs-Verteidiger Dexter Jackson. Der Defensive Back verbuchte zwei Interceptions und wurde zum wertvollsten Spieler (MVP) des Endspiels gekürt.

Für die Raiders war die deutliche Niederlage doppelt schmerzhaft. "Hut ab vor Jon Gruden. Sein Team war fantastisch eingestellt", zollte der schon zu Lebzeiten legendäre Passempfänger Jerry Rice seinem ehemaligen Coach Respekt. Dass dieser vor Beginn der vergangenen Saison nach einem verlorenen Machtkampf mit dem Raiders-Management das Handtuch warf, erwies sich als Glücksfall für den neuen Meister. Selbst die Rekordablöse von acht Millionen Dollar scheint angesichts des Erfolges ein genialer Schachzug von Buccaneers-Besitzer Malcolm Glazer gewesen zu sein.

Dieser wusste dann auch, wem er bei den Feierlichkeiten zuerst zu Dank verpflichtet war: "Jon Gruden war ein Geschenk des Himmels, nun hat er uns in den Himmel geführt." Dort sollen die Bucs nach dem Wunsch Grudens auch noch eine Weile bleiben: "Dieses Team hat Potenzial. Nächstes Jahr sind wir noch viel besser."