Es wird Zeit, Bayer

Lars Gartenschläger

Klaus Toppmöller hatte nichts unversucht gelassen. Nach einer verkorksten Hinrunde Ãnderte er in der Winterpause so einiges: Erst war es der Trainingsplan, dann der Umgangston. Statt seine Profis wie bisher zu hÃtscheln, watschte er sie öffentlich ab oder verpasste ihnen Geldstrafen. Genutzt hat das anscheinend nichts: Nach dem 0:3 gegen Energie Cottbus befindet sich Bayer Leverkusen mit dem 51-JÃhrigen weiterhin im freien Fall. Blickt man auf die Karriere des Fußballlehrers, dann ist fraglich, ob er die Kurve Ãberhaupt noch einmal kriegt. Sei es die Station in Frankfurt, Bochum oder SaarbrÃcken gewesen - sportliche Krisen hat Toppmöller nie bewÃltigt. Nach einem Höhenflug, den er ja in der vergangenen Saison auch mit Leverkusen genießen durfte, folgte eine Talfahrt - und wenig spÃter sein Abgang. Die Verantwortlichen in Leverkusen wissen um diesen Makel. Hört man ihnen derzeit genau zu, dann scheinen die Tage des einst gelobten Trainers bereits gezÃhlt zu sein. Und man sollte sich mit einer Entscheidung nicht mehr all zu lange Zeit lassen. Denn sonst droht der Werkself jene Katastrophe, die 1996 am letzten Spieltag gerade noch verhindert werden konnte: der Abstieg aus der Bundesliga.