Da stand er vor seinem gerade eröffneten Prachtbau am Saum des Meeres - dem “Regent“ am teuersten Shoppingcenter der USA, Bal Harbour, Miami Beach: Günter H.
Da stand er vor seinem gerade eröffneten Prachtbau am Saum des Meeres - dem "Regent" am teuersten Shoppingcenter der USA, Bal Harbour, Miami Beach: Günter H. Richter, der General Manager dieses neuesten Grandhotels im Großraum Miami, wo bereits zwei Dutzend Edelherbergen um Gäste rangeln.
Er breitet zur Begrüßung die Arme aus: Willkommen! Auch wenn der Gastgeber und Gentleman deutsche Gäste in seiner Muttersprache empfängt, hört man an Klangfarbe und Dialekt nicht mehr, dass er aus Sachsen kommt. In den 60er-Jahren hatte er "aus der DDR rübergemacht", wie er sagt. Lange bevor die Mauer fiel, startete er eine großartige Hotel-Karriere in den USA. Er war und ist der erste aus den neuen Bundesländern, der den Sprung in die Top Ten der Branche geschafft hat. Nach den ersten Stationen in den Staaten, Hilton, Sheraton und St. Regis baute der in Chemnitz und Heidelberg ausgebildete Manager mit Öl-Milliardärin Caroline Rose Hunt die Rosewood-Gruppe auf, die ihre Zentrale in Dallas hat und sechsmal das "beste Hotel der Welt" stellte (Institutional-Investor-Rangliste).
New York, die dynamische Metropole, reizt Richter mehr als jede andere Stadt, darum übernahm er die Aufgabe, das "Drake" aus der Breite der Business-Hotels in die Spitze der extrem gut besetzten New Yorker Hotellerie zu führen und gleichzeitig die amerikanischen Swissôtels zu leiten, später managte er das "St. Regis" gegenüber dem Trump-Tower. Jetzt, mit 65, denkt er noch lange nicht an den Ruhestand, sondern akzeptierte sofort das Angebot, das Flaggschiff der wiedererstarkten Regent-Gruppe, die einst die absolut beste der Welt war, dann aber an Glanz verlor, zu steuern.
Man spürt vom ersten Moment in diesem Hotel, dass hier ein "Klassiker" den Taktstock führt, der Gast wird vom Personal eskortiert und liebenswert bedient. Richter hat die Lobby fest im Blick, organisiert, berät, weist an. Wo es nötig ist, hilft er umgehend selber. "Die Gäste sollen vom Betreten des Hotels an ihre Wünsche erfüllt bekommen, bevor sie sie ausgesprochen haben. Das ist unser Service-Ziel", sagt der gebürtige Chemnitzer.
Ich wohne im obersten Stock mit Blick übers Meer und hinüber nach Downtown Miami. Die Einrichtung ist modern, die Designdetails sind eher kühl. Doch mit viel Blumen, Kerzenlicht und wertvollen Bildern hat Richter es verstanden, angenehme Wohnlichkeit in das Designerambiente zu bringen. Hip and cool plus Herzlichkeit ergibt eine Mischung, die für Stammkunden sorgen wird.