Die Pfalz weckt mit ihren 1800 Sonnenstunden im Jahr mediterrane Gefühle. Frische Feigen direkt vom Baum, Zitronen und Orangen, Oleander und Zypressen.
Die Pfalz weckt mit ihren 1800 Sonnenstunden im Jahr mediterrane Gefühle. Frische Feigen direkt vom Baum, Zitronen und Orangen, Oleander und Zypressen. Sanfte Hügel und traubenpralle Weinstöcke, Burgruinen und verträumte Dörfer. Wer sich hier auf Entdeckungsreise begibt, kann ein bezauberndes und pralles Stück Deutschland entdecken.
Seltsamerweise geht es der Pfalz wie einer ihrer berüchtigtsten Spezialitäten, dem Saumagen. Wer dessen Bekanntschaft noch nicht gemacht hat, neigt dazu, ihn zu belächeln. Aber zur Ehrenrettung des Saumagens: Man soll ja nicht den Magen essen, sondern das, was der Koch dort hineinzaubert. Das kann etwas Herzhaftes sein, aber auch eine Mischung aus Schweinefilet und Kräutern.
Am besten man genießt die Pfälzer Deftigkeiten auf einem typischen Weinfest. Die gibt es wie Trauben am Rebstock. Früh im Jahr beginnt mit dem Mandelblütenfest in Neustadt-Gimmelfingen die Saison. Und sie endet erst, wenn Sankt Martin am 11. November seinen Mantel teilt. Die Pfälzer sagen: "Wer noch keins unserer Feste erlebt hat, dem fehlt ein Stück Leben."
Die Pfalz ist bestes Rieslingland, und selbst die Luft hat einen Schwips. Es empfiehlt sich deshalb, das Auto möglichst oft stehen zu lassen und ein Fahrrad mit auf die Reise zu nehmen. Auf dem Radweg Deutsche Weinstraße von Bockenheim bis nach Schweigen lassen sich nämlich gleich 97 Kilometer Weinlandschaften genießen. Mit Stopp beim Winzer.
Und wenn wir dann genug Wein und Sekt probiert und degustiert haben, gehen wir baden. Das selbstverständlich im Wein. Das ist eine Spezialität des "Lindner Hotel & Spa Binshof" bei Speyer. In der mit Salzen angereicherten Wein-Badewanne laufen die im Rebensaft enthaltenen Polyphenole zur Bestform auf. Da sich durch das warme Bad die Poren öffnen, können die kleinen Helfer die schädlichen freien Radikale bekämpfen und die Hautalterung aufhalten. Eine feine Sache, wenn so ein Bad im Wein bloß nicht so durstig machen würde. Wer von solchen Schwelgereien ein schlechtes Gewissen bekommt, der kann jederzeit die Konsequenzen ziehen und ins Kloster gehen.
Hornbach hatte man mir empfohlen. Wegen der Kraftquellen. In zehn Jahren haben Christine und Edelbert Lösch aus alten Mauern mit viel Liebe zum Detail einen stilvollen und charmanten Rückzugsort geschaffen. Im Gourmetrestaurant "Refugium" sind mit den Chefköchen Martin Opitz und Heiko Obermaier und Chef-Patissier Olivier Fabing gleich drei Spitzenkräfte unterm Kreuzgewölbe am Werk. Dabei heraus kommt eine Küche, die nur so sprüht vor köstlichen Einfällen. Dazu gibt es beste Weine regionaler Top-Winzer. Und ehe man sich's versieht, frönt man im Kloster dem original Pfälzer Glaubensbekenntnis: "Lieber zu viel gegessen als zu wenig getrunken!"