- Die Experten gaben der Schadsoftware den Namen Gauss und erklärten am Donnerstag, dass sie "mit hoher Wahrscheinlichkeit" in denselben Labors entstand, aus denen auch der Computerwurm Stuxnet stammt.
Von diesem wird allgemein angenommen, dass er von den USA und Israel zur Sabotage des iranischen Atomprogramms genutzt wurde. Die Regierung in Washington lehnt es ab, sich dazu zu äußern, ob sie hinter Stuxnet steckt.
Gauss sei vor allem auf PCs im Libanon, Israel und den Palästinensergebieten aufgetaucht, teilte Kaspersky Lab mit. Insgesamt wisse man von mehr als 2500 Computern, die seit Ende Mai befallen worden seien. Vermutlich gebe es aber Zehntausende Opfer. Die Firma mit Sitz in Moskau lehnte es ab, sich an Spekulationen zu beteiligen, wer konkret den Virus programmiert haben könnte.
Gauss ist nach Angaben von Kaspersky Lab unter anderem in der Lage, Zugangsberechtigungen für Online-Banking-Syteme, E-Mail-Konten und soziale Netzwerke zu stehlen. Das Überwachungsprogramm kann demnach auf einem infizierten Computer auch Informationen sammeln, wie etwa Systempasswörter, Laufwerksinhalte oder darüber, welche Webseiten besucht wurden.