Fremdenfeindlichkeit

Merkel dankt Bürgern für Einsatz gegen Rassismus

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat auch als Reaktion auf die Neonazi-Mordserie in Deutschland das Engagement von Bürgern gegen Fremdenfeindlichkeit gelobt.

Der Widerstand gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsradikalismus sei nicht nur Aufgabe der Behörden, sondern auch der ganzen Zivilgesellschaft. "Deshalb möchte ich am Jahresende auch allen danken, die sich in diesem Bereich engagieren. Das sind viele, viele Menschen, die mit Courage allen extremistischen Tendenzen entgegentreten", sagte Merkel.

Aus den Berichten der Ermittler kommen unterdessen immer mehr Details ans Licht. So soll die Bundesanwaltschaft nach einem Bericht des Magazins "Focus" über Beweise verfügen, wonach sich die Rechtsextremistin Beate Zschäpe am 4. November unmittelbar in der Nähe des Wohnmobils in Eisenach aufhielt, in dem die anderen beiden Mitglieder der Zwickauer Terrorzelle starben. Die neuen Erkenntnisse stützten nach Ansicht der Bundesanwaltschaft den Verdacht, dass Zschäpe Mitglied und nicht nur Helferin der Gruppe war. Zschäpe sitzt seit Wochen in Untersuchungshaft.

Spuren der rechtsextremistischen Zwickauer Terrorzelle führen offenbar auch nach Ludwigshafen. Ermittlungen hätten ergeben, dass es in Rheinland-Pfalz eine weitere terroristische Vereinigung gebe, berichtete die "Frankfurter Rundschau". Der Neonazi Malte R. soll Kontakt zu der Terrorgruppe NSU gehabt haben. Zudem habe er in Ludwigshafen eine maßgebliche Rolle bei der Nazigruppe Lunara gespielt und Schießübungen im Ausland organisiert. Laut Bericht gibt es Ermittlungsdokumente, nach denen Malte R. auch der Brandstiftung an einem Ludwigshafener Wohnhaus verdächtigt wird. Bei dem Feuer im Februar 2008 starben neun türkische Bewohner.

( dpa/dapd )