Internet-Lobby: Erfolg für Piratenpartei

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Erfolg für Piratenpartei

Sie kämpft für Freiheit in der digitalen Welt und hat damit in Teilen Berlins zahlreiche Wähler gefunden: die Piratenpartei. In Friedrichshain-Kreuzberg machten bei der Europawahl nach Auszählung aller Stimmen 3,4 Prozent der Wähler ihr Kreuz bei der Partei mit dem Segel im Emblem, in Mitte 1,9 Prozent und in Pankow 1,8 Prozent. Höhere Werte erreichte keine der 26 Parteien, die in der Statistik unter "Sonstige" laufen. Berlinweit wählten 1,4 Prozent die Piratenpartei, auch die Tierschutzpartei erhielt in Berlin 1,4 Prozent. In Brandenburg verbuchte die Tierschutzpartei in den Landkreisen Potsdam-Mittelmark, Oberhavel und Havelland immerhin mehr als ein Prozent. In Potsdam erhielt die Piratenpartei 1,7 Prozent.

Wahlleiter beschimpft

Vor einem Wahllokal im Märkischen Viertel in Reinickendorf hat es gestern einen Polizeieinsatz gegeben. Jugendliche, die sonntags gewöhnlich das Jugendhaus des Christlichen Vereins Junger Menschen besuchen, wollten nach Polizeiangaben nicht einsehen, dass sie die zum Wahllokal umfunktionierten Räume nicht wie gewohnt nutzen konnten. "Einige wussten wohl nicht von der Wahl und haben herumgestänkert", sagte ein Sprecher. Der Wahlleiter konnte die zehn bis zwölf Jugendlichen rausschicken, wurde vor der Tür aber beschimpft. Erst die Polizei konnte die Jugendlichen zurückdrängen. Nach Schließung des Wahllokals um 18 Uhr durften sie dann in das Jugendhaus.

1,5 Prozent für Rechtsextreme

1,5 Prozent der Wähler in Berlin haben rechtsextreme Parteien gewählt. Die Republikaner erhielten in der Hauptstadt nach Auszählung aller Stimmen 0,9 Prozent und die DVU 0,6 Prozent der Stimmen. In Neukölln und Marzahn-Hellersdorf war mit je 1,3 Prozent die Zustimmung für die Republikaner am größten, ebenfalls in Marzahn-Hellersdorf erzielte die DVU mit 1,1 Prozent ihr bestes Ergebnis, in Lichtenberg erhielt die Partei 1,0 Prozent. Die NPD war zur Europawahl nicht angetreten.

Rechte Ecke fehlte

Der eine oder andere Wähler war dann doch etwas irritiert: Dem fast ein Meter langen Stimmzettel zur Europawahl fehlte rechts oben die Ecke. Das war weder ein Zufall noch ein Mangel: Mit dieser Markierung des Stimmzettels sollte so erstmals blinden oder sehschwachen Wählern das Auflegen einer Schablone erleichtert werden.

Plakat überklebt

In Brandenburgs Landeshauptstadt Potsdam hatten es einige Wahlwillige nicht ganz so einfach, zum Wahllokal zu gelangen. Der Grund: Umfangreiche Straßensperrungen wegen eines Marathons durch die Potsdamer Schlösserlandschaft. Kreiswahlleiter Matthias Förster bekam Anrufe, dass er doch bitte mit der Polizei sprechen sollte, damit Wähler durch die Absperrungen gelassen werden - schließlich galt es zu verhindern, dass die Wahlbeteiligung nicht noch niedriger ausfällt.

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