Für seine Idee hat Robbe rund 15 Vereine, Verbände und Organisationen eingeladen, die sich um die Fürsorge für Soldaten kümmern. "Wir müssen diesen Leuten klarmachen, dass sie in unserer Gesellschaft einen besonderen Stellenwert haben, gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Eskalierung in Afghanistan", sagte Robbe auf Anfrage der Berliner Morgenpost. "Diese menschliche Zuwendung muss organisiert werden." Das will er ganz praktisch angehen. Als Beispiel fallen ihm große Fußballereignisse ein. Die könne man zum Anlass nehmen, um an die Soldaten im Einsatz zu denken. "Wieso kann man für sie nicht ein bestimmtes Kontingent an Karten zur Verfügung stellen, damit sie zu vergünstigten Konditionen ein Fußballspiel sehen können?", fragte Robbe. "Bei einem Event wie der Fußball-WM könnte man auch mal eine Grußbotschaft austauschen zwischen der Nationalmannschaft und den Soldaten, die gerade in Kundus stationiert sind."
Robbe kritisiert insbesondere, dass die Eliten in diesem Land zu wenig Kontakt zu den Soldaten hätten. Es gebe kaum direkte Verbindungen, etwa in die Kultur oder in die Wirtschaft. Das sei in anderen Ländern völlig anders. "In den USA zum Beispiel können Soldaten in Uniform kommentarlos an einer Schlange vorbeigehen und kommen dann kostenlos in den Zoo", sagt er. Etwas Ähnliches müsse auch in Deutschland möglich sein, wo die Soldaten vom Bundestag, also vom gesamten Volk, in gefährliche Auslandseinsätze befohlen würden.
Das Projekt unterstützen unter anderem der Bundeswehr- und der Reservistenverband, aber auch Initiativen wie ein Internetportal für Traumatisierte. Robbe hat sich bewusst entschieden, den Runden Tisch außerhalb der Bundeswehr und der Politik zu verankern. Er wollte nicht abhängig sein von allzu bürokratischen Strukturen.