Zur Person: Heinrich Brüning

Der am 26. November 1885 in Münster geborene Sohn eines Essigfabrikanten und Weinhändlers studierte Geschichte, Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft. Von 1924 bis 1933 saß er für die Zentrumspartei im Reichstag. Im März 1930 wird er nach dem Sturz der großen Koalition Reichskanzler und bildet eine Minderheitsregierung. Bei der Reichstagswahl im September desselben Jahres, bei der die Nationalsozialisten deutlich zulegen, wird das Kabinett Brüning von der SPD toleriert. Ein Jahr später verhandeln Reichspräsident Paul von Hindenburg und Brüning mit Adolf Hitler über eine Zusammenarbeit mit der NSDAP. Im Mai 1932 muss Brüning zurücktreten, weil er rechte Parteien zu wenig integrierte. Sein Nachfolger wird Franz von Papen. Nach der Machtübernahme der Nazis flieht Brüning 1934 in die Niederlande, von dort siedelt er in die USA über. Als Professor lehrt er Politische Wissenschaften an der Harvard-Universität, ab 1951 dann auch an der Uni Köln. 1955 kehrt er in die USA zurück, wo er 1970 stirbt.