Washington - Der US-Geheimdienst CIA hat in Jemen sechs mutmaßliche Al-Qaida-Terroristen gezielt mit einer ferngesteuerten Rakete getötet.
Zu den Insassen gehörte der vom US-Bundeskriminalamt FBI seit Monaten als Topterrorist gesuchte Kaid Sinian Harithi. Wie es hieß, waren sich die US-Behörden auf Grund geheimdienstlicher Informationen über die Identität des auch als Abu Ali bekannten Jemeniten sicher, der als einer der Hauptkomplizen von Terroristenchef Osama bin Laden gilt.
Mit dem Angriff ist nach Einschätzung von Experten eine neue «aggressive Phase» des Anti-Terror-Kampfes Washingtons eingeleitet worden. Es war das erste «offene» Attentat auf Al-Qaida-Mitglieder außerhalb Afghanistans. Eine offizielle Bestätigung durch das Weiße Haus oder das Pentagon gab es nicht, da dies bei Geheimdienst-Operationen nicht üblich ist.
Aus Regierungs- und CIA-Kreisen verlautete jedoch, dass der Angriff am Sonntag mit Hilfe eines unbemannten bewaffneten Aufklärungsflugzeugs vom Typ Predator ausgeführt worden sei. Danach spürte die mit zwei «Hellfire»-Raketen bestückte «Drohne» auf einer Straße einen Geländewagen mit den als Terroristen verdächtigten Männern auf. Eine «Hellfire» sei von einer weit entfernten Bodenstation aus aktiviert und in Richtung Fahrzeug gelenkt worden.
Die USA lasten Harithi unter anderem die Beteiligung an der Planung des Sprengstoffanschlags auf den Zerstörer «USS Cole» im Oktober 2000 im Hafen von Aden an. Dabei waren 17 US-Soldaten ums Leben gekommen. dpa