Wuppertal - Die Staatsanwaltschaft hat gegen den Wuppertaler Oberbürgermeister Hans Kremendahl (SPD) Anklage wegen Vorteilsannahme erhoben. Wie die Behörde gestern in Wuppertal mitteilte, wird Kremendahl verdächtigt, 1999 im Kommunalwahlkampf von dem Bauunternehmer Uwe Clees 500 000 Mark (knapp 256 000 Euro) angenommen zu haben. Clees, dem Vorteilsgewährung vorgeworfen wird, hatte laut Anklageschrift mit der halben Million die Wiederwahl des Oberbürgermeisters sichern wollen, damit seine Bauvorhaben weiterhin von Kremendahl unterstützt werden.
Kremendahl, einst Staatssekretär im Berliner Senat, will sich erst heute zu der Anklageerhebung äußern. Mehrfach bereits hatte er die Vorwürfe zurückgewiesen und einen Rücktritt abgelehnt. Dem Oberbürgermeister und Clees drohen bei einer Verurteilung Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren. Mit angeklagt sind der Geschäftsführer des SPD-Unterbezirks Wuppertal, Jörg Biesterfeld und der Clees-Mitarbeiter Friedhelm Preußner. Biesterfeld, der die Gelder als Parteispenden verbucht haben soll, wird Betrug und Untreue vorgeworfen; ihm drohen bis zu fünf Jahren Haft. AFP