Berlin - Wenn der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland 65 Jahre alt wird, schreibt sogar der Bundespräsident einen persönlichen Glückwunsch-Brief. «Ich gratuliere Ihnen von Herzen», schrieb Johannes Rau an Paul Spiegel, der heute Geburtstag feiert. Der Bundespräsident würdigte Spiegels Bemühungen um die Integration der russischen Zuwanderer und die Wahrung der Interessen der Juden in Deutschland. «Ich freue mich darüber, dass Sie Anfang des Monats als Präsident wiedergewählt worden sind und diese Arbeit fortsetzen können», schrieb Rau. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse würdigte Spiegel in seinem Glückwunschbrief als Mahner gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit.
Paul Spiegel wurde am 31. Dezember 1937 im westfälischen Warendorf geboren. Er überlebte die Nazi-Herrschaft bei einer katholischen Bauernfamilie in Belgien, seine Schwester starb im KZ Bergen-Belsen. Nach Kriegsende arbeitete Spiegel zunächst als Journalist, bevor er 1986 eine Künstleragentur gründete. Seit 2000 ist er Vorsitzender des Zentralrates.