Berlin - Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) rechnet offenbar mit einer eigenen Mehrheit der rot-grünen Koalition für die Verlängerung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan. Nach Angaben von CSU-Landesgruppenchef Michael Glos und des Parlamentarischen Geschäftsführers der Unions-Fraktion, Volker Kauder (CDU), äußerte Schröder diese Erwartung während einer Unterrichtung der Fraktionschefs über die Weiterführung der Operation «Enduring Freedom».
Beide Unions-Politiker sagten gestern in Berlin, der Kanzler habe die Frage verneint, ob er die Abstimmung über den Einsatz in der kommenden Woche - wie beim ersten Bundestagsvotum über das Afghanistan-Mandat - mit der Vertrauensfrage verbinden müsse. Glos fügte hinzu, Schröder habe von einer Mandatsverlängerung um ein ganzes Jahr gesprochen.
Kauder betonte, nach den Worten des Kanzlers sollten keine «strukturellen» Veränderungen an den Einsatzkonditionen vorgenommen werden. Damit habe Schröder Berichten widersprochen, wonach das «Kommando Spezialkräfte» (KSK) weitergehende Befugnisse und Aufträge bekommen sollte. ddp