Brasilien wählte «Lula»

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Rio de Janeiro - Der Linkskandidat Luiz Inácio «Lula» da Silva hat die erste Runde der Präsidentschaftswahlen in Brasilien klar gewonnen, den Hochrechungen zufolge mit 49 Prozent jedoch knapp die absolute Mehrheit verfehlt. José Serra von den regierenden Sozialdemokraten landete mit 21 Prozent auf dem zweiten Platz. Beide müssten sich der Stichwahl am 27. Oktober stellen. Der 57-jährige «Lula» hatte seit 1989 bereits dreimal vergeblich für das Präsidentenamt kandidiert. Obwohl er seine linke Arbeiterpartei inzwischen auf die politische Mitte zubewegt hat, löste die Kandidatur des ehemaligen Arbeiters und Gewerkschafters Turbulenzen auf dem brasilianischen Finanzmarkt auf. Wunschkandidat der Wirtschaft war Serra, der politische Ziehsohn des derzeitigen Präsidenten Cardoso.

Außer dem Präsidenten sollten die über 115 Millionen Wahlberechtigten auch das neue Parlament, einen Teil der Senatoren und die Gouverneure der 26 Bundesstaaten bestimmen. AFP