Lust auf Luxus verärgert Wähler

Rom - Der Bau einer 18-Meter-Yacht setzt Italiens Opposition derzeit weit mehr zu als alle Attacken der Regierung. Ex-Premier Massimo D'Alema, ehemals Kommunist, der die wichtigste Oppositionspartei DS leitet, beschloss, sich eine Yacht zuzulegen. Das High-Tech Gerät wird in einer Reederei in Süditalien gebaut: Preis streng geheim. Die Segelleidenschaft könnte D'Alemas Karriere knicken, denn der ehemalige Zögling des legendären Kommunisten-Chefs Berlinguer sorgte für einen heftigen Streit unter seinen Wählern über seinen offen zur Schau getragenen Luxus.

Als Regierungsvertreter genüsslich von dem «Millionen-Schiff» sprachen, zeigte D'Alema wenig erfreut einen spottlustigen Minister des Kabinetts Berlusconi wegen Verleumdung an. Dadurch wurde die Parteibasis erst so richtig aufgerüttelt. Denn es kam heraus, dass D'Alemas Lust auf Luxus sich keineswegs auf das Schiff beschränkt: Die Schuhe, die er trägt, kosten nach Angaben des Herstellers etwa 750 Euro.

Endgültig sauer reagierten viele Wähler, als sich herausstellte, dass D'Alema gern bei Gianfranco Vissani speist, ein Luxus-Restaurant, in dem das Abendessen mehr als 400 Euro kosten kann. «D'Alema, der sich für die Arbeiter einsetzen will, gibt mehr Geld für ein Paar Schuhe aus, als ich im Monat verdiene», schimpfte via TV ein linker Parteifunktionär. SAD