Leserbriefe

| Lesedauer: 3 Minuten

Mit ungleichen Waffen

Zum Artikel: «TV-Duell: Entscheidet sich heute die Wahl?» vom 25.8.2002

Gute Nacht, du doch politisch-demokratisch reif gewordenes Deutschland, wenn ein TV-Duell eine Bundestagswahl entscheiden sollte. Das wäre doch für unser ganzes Land ein Armutszeugnis, finstere Nacht. Ein TV-Duell, das mit ungleichen Waffen geführt wird, sagt nichts über die Fähigkeit aus, unser Land aus seiner tiefen Krise zu führen.

Katharina Rohde, Berlin-Zehlendorf

Bescheidenheit tut not

Zum Artikel: «Prominente ,Köpfe für Stoiber'» vom 25.8.2002

Die «Köpfe» von SPD und CDU/CSU sollten sich einen Hut aufsetzen und sich bescheiden zu den Bürgerinnen und Bürgern gesellen, die sich mühen, zwischen dem ganzen Wahlkampftrara, zu dem auch die Präsentation so genannter Köpfe gehört, aus der persönlichen Erfahrung die richtigen Schlüsse zu ziehen und die in ihren Augen richtige Wahl zu treffen. Zu wirklichen «Köpfen» gehört auch Bescheidenheit.

Karl Gottfried Schön, Berlin-Charlottenburg

Unglaubliche Anmaßung

Zum Artikel: «Wir sehen uns als Anwälte der Wähler» (RTL-Anchorman Peter Kloeppel) vom 25.8.2002

Das ist in meinen Augen eine unglaubliche Anmaßung, hat diese Herren doch niemand beauftragt, und niemand hat ihnen eine Vollmacht zur Vertretung seiner Interessen erteilt. Ich lehne diese Anwälte entschieden ab, die mit der Stoppuhr eine Show für die Fernsehwelt inszenieren, bei der der bessere Schauspieler, aber nicht der bessere Politiker im Vorteil ist. Wahlentscheidungen dürfen nicht auf das Niveau von Fußballspielen oder Boxkämpfen herabgewürdigt werden.

Dr. Leopold Putz, Berlin-Altglienicke

Selbstschädigend

Zum Artikel: «Die Flut spült Schröder in Umfragen nach vorn» vom 23.8.2002

Wenn die Wähler Schröder tatsächlich auf dem Hintergrund der schrecklichen Flut wieder ins Amt spülen, dann handeln sie so unvernünftig, dass dies am Sinn von Wahlen zweifeln lässt. Ich habe vor vier Jahren diese Regierung gewählt, weil mir die von der CDU eingeleitete Umverteilung von unten nach oben nicht gefiel. Was geschah unter Rot/Grün? Die Umverteilung wurde im Turbo-Tempo fortgesetzt und verschärft, mit vielen schlimmen Folgen. Eine Folge davon ist die Ebbe in den Kassen der Kommunen. Wie sollen diese verarmten Kommunen nun bitteschön die Flutfolgen bewältigen, geschweige denn den Flutopfern helfen? Dies wäre die Frage, die wir alle Herrn Schröder stellen müssten. Wenn wir dies nicht tun und ihn statt dessen wählen, dann wäre das selbstschädigend.

Brigitte Uber, Zeuthen

Der bessere Weg

Zum Artikel: «Bundesbankgewinne für Schadensbehebung» vom 23.8.2002

Ohne Zweifel schlägt die CDU/CSU einen auch gangbaren Weg ein, dessen Ziel die dringende Belebung unserer Wirtschaft und die Schaffung andauernder neuer Arbeitplätze ist. Die Belebung der Wirtschaft durch eine umgehende Steuerentlastung unter Ausnutzung der Bundesbankgewinne für notwendige Hilfen könnte langfristig durchaus der bessere Weg sein und bei steigendem Steueraufkommen die Schuldentilgung der Republik langfristig verbessern. Die Art und Weise, wie Schröder und Genossen mit dem Vorschlag der Union umgehen, widert uns an. Natürlich ist Rot-Grün im Vorteil, weil viele Bürger sich von der Momentaufnahme leiten lassen, dass die Aufschiebung der Steuerreform sie persönlich trotz nachhaltiger Euro-Teuerung nur am Rande und verkraftbar trifft.

Walter Scheibel, Berlin-Rosenthal