Papst fordert Vermittlung in Nahost
Rom/Washington/Gaza - Papst Johannes Paul II. hat gestern einen neuen Friedensappell an die Konfliktparteien im Nahen Osten gerichtet und eine internationale Vermittlungsmission gefordert. «Weder Attentate, noch Mauern, noch Vergeltungsakte werden jemals zu einer gerechten Lösung führen», sagte der 82-Jährige beim Angelus-Gebet in seiner Sommerresidenz Castel Gandolfo bei Rom. Die internationale Gemeinschaft müsse ihre Vermittlerdienste anbieten, um einen Dialog zwischen Israelis und Palästinensern in Gang zu bringen. Der Papst appellierte erneut an die verantwortlichen Politiker, wieder faire Verhandlungen aufzunehmen und die Gewaltakte auf beiden Seiten zu beenden.
Unterdessen gingen die ranghohen Gespräche über einen Wiederaufbau der palästinensischen Sicherheitskräfte in Washington ohne einen Durchbruch zu Ende. Der neue palästinensische Innenminister Abdel Rasak Jechia zeigte sich nach einem längeren Treffen mit dem Direktor des US-Geheimdienstes CIA, George Tenet, unzufrieden. Zudem haben die Palästinenser eine Neuwahl ihrer Autonomieverwaltung an einen vorherigen israelischen Truppenabzug geknüpft.
Im nördlichen Gazastreifen wurde ein Palästinenser bei dem Versuch erschossen, in die jüdische Siedlung Dugit einzudringen. dpa
Weiße Farmer geben auf
Johannesburg/Harare - Im afrikanischen Krisenstaat Simbabwe haben die meisten der von der Vertreibung bedrohten 2900 weißen Farmer ein Ultimatum zum Verlassen ihrer Höfe offenbar missachtet. Lediglich 400 von ihnen hätten ihre beschlagnahmten Besitzungen aufgegeben, berichtete der südafrikanische Rundfunk gestern. Voller Spannung warteten die Bauern nun auf die Reaktion der Regierung von Präsident Robert Mugabe. Aufschluss über deren Haltung wird von einer Ansprache Mugabes erwartet, die er heute anlässlich des Heldentages in Simbabwe halten will. dpa
Erneute Krawalle in Belfast
Belfast - In der nordirischen Hauptstadt Belfast sind bei Krawallen in der Nacht zum Sonntag 13 Polizisten verletzt worden. Nach Angaben eines Behördensprechers wurden die Sicherheitskräfte aus einer katholischen Wohngegend heraus angegriffen, in der sich etwa 200 republikanische Nationalisten verbarrikadiert hatten. Diese hätten zuvor protestantische Bewohner angegriffen. Mehrere Benzinbomben seien geworfen worden. Die Auseinandersetzungen folgten einem Marsch von Protestanten durch eine katholische Straße in Londonderry, bei dem es zunächst nicht zu Zwischenfällen kam. Als die Protestanten in ihren Stadtteil zurückkehrten, begannen jedoch die Gewalttätigkeiten. Sprecher beider Seiten beschuldigten sich gegenseitig, angefangen zu haben. dpa